Lombardei verhängt nächtliche Ausgangssperre

Die norditalienische Region Lombardei verhängt wegen der Ausbreitung des Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre. Ab morgen müssen die Menschen von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr zu Hause bleiben, wie die Behörden mitteilten. Ausnahmen sind aus medizinischen oder beruflichen Gründen möglich. Die Maßnahme soll bis zum 13. November dauern. Auch in der süditalienischen Region Kampanien soll ab Freitag eine nächtliche Ausgangssperre gelten.

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte der Maßnahme in der Lombardei am Montagabend seine Zustimmung erteilt. „Das ist eine angemessene und symbolisch bedeutsame Initiative, die keine besonders ernsten wirtschaftlichen Folgen haben dürfte“, sagte Regionalpräsident Attilio Fontana der Zeitung „La Repubblica“ nun. Auch Kampaniens Regionalpräsident Vincenzo De Luca verkündete eine Ausgangssperre ab Freitag um 23.00 Uhr. Wie lange die Maßnahme gelten soll, sagte er jedoch nicht.

Silhouette mehrerer Menschen vor dem Mailänder Dom
AP/Antonio Calanni

Lombardei erneut am schwersten betroffen

Bei der nächtlichen Ausgangssperre handelt es sich um die strikteste Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie in Italien seit dem Ende des im Frühling verhängten nationalen Lockdowns.

Seit Freitag waren in Italien täglich mehr als 10.000 Infektionen registriert worden. Am schwersten betroffen ist derzeit wie schon zu Beginn der Pandemie die Lombardei, zu der auch die Wirtschaftsmetropole Mailand gehört. Am Montag meldete die Lombardei mit 1687 Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen, die am zweitschwersten betroffene Region ist Kampanien mit 1593 Fällen.

Am Sonntag hatte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte eine landesweite Sperrstunde ab Mitternacht für Bars und Restaurants verfügt. Maximal sechs Gäste dürfen noch pro Tisch in den Lokalen sitzen. Ab 18.00 Uhr werden keine stehenden Gäste mehr bedient.