Nach Tschechien: Slowakei denkt über Lockdown nach

Der slowakische Regierungschef Igor Matovic schließt nach einem Rekordzuwachs von 2.202 CoV-Neuinfektionen binnen eines Tages einen Lockdown für sein Land nicht mehr aus. Um einen ähnlich raschen Zuwachs der Fallzahlen wie im Nachbarland Tschechien zu verhindern, helfe womöglich nur noch, „das ganze Land abzuriegeln“. Eine Entscheidung darüber solle der für heute einberufene nationale Krisenstab treffen.

Ein Erfolg der von der Regierung geplanten Massentests aller über zehn Jahre alten Bewohner sei womöglich die letzte Chance, „dem tschechischen Szenario auszuweichen“, erklärte der Gründer der populistisch-konservativen Wahlplattform Gewöhnliche Leute (OLANO) weiter. Parlamentspräsident Boris Kollar von der zweitstärksten Regierungspartei „Wir sind eine Familie“ zeigte sich pessimistischer. Möglicherweise sei es bereits zu spät, einen Lockdown zu verhindern.

Die Gesundheitsbehörden des 5,4-Millionen-Einwohner-Landes gaben die Gesamtzahl der Infizierten seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr zuletzt mit 33.602 Fällen an. Die Zahl der CoV-Toten wird auf 98 beziffert – allerdings zählt die Slowakei dabei nur Verstorbene, bei denen eine andere Todesursache ausgeschlossen wurde.