Chinas Fintech Ant treibt weltgrößten Börsengang voran

Das chinesische Fintech Ant kann den weltgrößten Börsengang auf den Weg bringen. Die chinesische Wertpapieraufsicht (CSRC) gab gestern endgültig grünes Licht für die Emission. Ant erklärte daraufhin, den Preis für die Aktien am 27. Oktober festzulegen. Eine Preisspanne für die angebotenen 3,4 Milliarden Aktien sowie einen Termin für die Erstnotiz nannte der Betreiber des Bezahldienstes Alipay in seinem gestern aktualisierten Börsenprospekt nicht.

Bei dem Börsengang will der chinesische Konzern Insidern zufolge mit 35 Milliarden Dollar (29,64 Mrd. Euro) die Rekordemission des Ölgiganten Saudi Aramco übertreffen, der vergangenes Jahr 29,4 Milliarden Dollar eingesammelt hatte. Ant hoffe auf eine Bewertung von mehr als 250 Milliarden Dollar.

Die Ant Group will gleichzeitig in Schanghai und Hongkong an die Börse gehen. Dabei bietet der zum Firmenimperium des Alibaba-Gründers Jack Ma gehörende Konzern jeweils 1,67 Milliarden Aktien an. Hinzu kommt eine Platzierungsreserve (greeshoe) von 15 Prozent. Die Alibaba-Tochter Zhejiang Tmall Technology werde 730 Millionen der in Schanghai angebotenen Anteilsscheine zeichnen, hieß es im Börsenprospekt.

Dominierender Bezahldienst in China

Ant betreibt mit Alipay den dominierenden Bezahldienst in China und bietet über die Apps auch Kredite, Versicherungen und Vermögensmanagementdienste an. In den ersten neun Monaten 2020 steigerte Ant den Betriebsgewinn um 42,6 Prozent auf umgerechnet 17,8 Milliarden Dollar.

Alibaba hält ein Drittel der Ant-Anteile. Seit der letzten Finanzierungsrunde 2018 sind außerdem namhafte Investoren wie der Staatsfonds Temasek aus Singapur und der Finanzinvestor Warburg Pincus an dem Fintech beteiligt.