FBI: Iran und Russland haben Wählerdaten gestohlen

Der Iran und Russland mischen sich nach Angaben des US-Geheimdienstkoordinators in die US-Wahl ein. Sie verbreiteten Falschinformationen und hätten illegal „einige“ persönliche Daten registrierter Wähler erbeutet, sagte John Ratcliffe gestern Abend (Ortszeit) bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

Die Daten könnten missbraucht werden, um Wähler falsch zu informieren und Verwirrung zu stiften, sagte er. Iranische Stellen hätten E-Mails verschickt mit dem Ziel, „Wähler einzuschüchtern, sozialen Unfrieden zu schüren und Präsident Trump zu schaden“, sagte Ratcliffe.

Gleichzeitig versicherte er den Amerikanern, dass die Integrität der Wahl am 3. November nicht gefährdet sei. „Seien Sie versichert: Ihre Stimmen sind sicher“, sagte Ratcliffe. Der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, fügte hinzu: „Wir werden keine Einmischung aus dem Ausland in unsere Wahl oder irgendwelche kriminelle Aktivitäten tolerieren, die die Unversehrtheit Ihrer Stimme oder das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Ergebnis der Wahl untergraben.“

Keine Angaben zu Datenherkunft und Motiven

Ratcliffe und Wray machten keine Angaben dazu, wie viele Wählerdaten der Iran und Russland erbeutet haben sollen. Die Daten registrierter Wähler werden in den USA in der Regel in Bezirken und Kommunen gespeichert. Es wurden auch keine Angaben dazu gemacht, aus welchen Bundesstaaten oder Orten die Wählerdaten stammen sollen.

Es blieb auch unklar, welches Motiv der Iran für sein Handeln haben sollte. Die US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Teheran auf eine Abwahl Donald Trumps hofft. Inwiefern die E-Mails, die zur Wahl Trumps aufforderten, diesem Zweck gedient hätten, blieb unklar.

Zusätzlich habe der Iran ein Video veröffentlicht, in dem fälschlicherweise behauptet werde, dass es leicht sei, im In- und Ausland gefälschte Stimmen abzugeben, sagte Ratcliffe.

„Diese Handlungen sind verzweifelte Versuche von verzweifelten Feinden“, sagte Ratcliffe. Die Geheimdienste hätten noch keine solchen Handlungen durch Russland festgestellt. Wie schon 2016 habe Moskau aber Daten zu Wählern erbeutet.