Portugal verhängt regionalen Lockdown

In Portugal hat es erstmals seit Ausbruch der Pandemie mehr als 3.000 Neuinfektionen gegeben. Binnen 24 Stunden seien 3.270 neue Ansteckungen mit dem Virus SARS-CoV-2 gemeldet worden, teilten die Gesundheitsbehörden gestern in Lissabon mit. Nach den jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich in Portugal binnen 14 Tagen pro 100.000 Einwohner 243,4 mit dem Virus an.

Für die drei am schlimmsten betroffenen Bezirke Felgueiras, Lousada und Pacos de Ferreira im Norden des Landes beschloss die Regierung für zunächst eine Woche einschneidende Maßnahmen. Die rund 150.000 betroffenen Menschen dürfen das Haus nur noch mit triftigem Grund verlassen – etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. In diesen Bezirken, die unweit der Metropole Porto liegen, müssen zudem alle Geschäfte bereits um 22.00 Uhr schließen.

Die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Antonio Costa beschloss außerdem, dass alle gut 10,3 Millionen Bürger Portugals zwischen dem 30. Oktober und dem 3. November den eigenen Wohnbezirk nicht verlassen dürfen. Damit wolle man zu Allerheiligen und Allerseelen den für gewöhnlich sehr lebhaften Reiseverkehr eindämmen, hieß es. Am 2. November werde es einen offiziellen Tag der Trauer in Gedenken an die Opfer von Covid-19 geben.