Letztes TV-Duell zwischen Trump und Biden vor US-Wahl

Bei dem letzten TV-Duell vor der Präsidentenwahl in den USA hat Herausforderer Joe Biden US-Präsident Donald Trump zunächst seinen Umgang in der Coronavirus-Krise vorgeworfen. „Wer für so viele Tote verantwortlich ist, sollte nicht Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bleiben“, sagte Biden gestern Abend (Ortszeit). In den USA sind bisher mehr als 221.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Virus gestorben.

Biden warf Trump vor, die Verantwortung für die rasche Verbreitung des Virus nicht zu übernehmen. Trump entgegnete: „Ich übernehme die volle Verantwortung. Es ist nicht meine Schuld, dass es herkam, es ist Chinas Schuld.“ Er verteidigte seine Politik und sagte, das Schlimmste sei überstanden. „Ich habe es bekommen, ich habe viel gelernt. Großartige Ärzte, großartige Krankenhäuser“, sagte Trump, der sich mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Biden kritisiert Trumps Verhältnis zu Nordkorea

Weitere Themen waren etwa Trumps Verhältnis zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, die persönlichen Finanzen der Kandidaten, Krankenversicherung und Einwanderung. Zu Nordkorea sagte Trump: „Wissen Sie was? Nordkorea, wir befinden uns nicht im Krieg. Wir haben ein gutes Verhältnis.“ Daraufhin entgegnete Biden: „Wir hatten ein gutes Verhältnis zu Hitler, bevor er in Europa einmarschierte.“

Im Vergleich zum ersten TV-Duell Ende September lief die Diskussion ruhiger ab. Bei dem ersten TV-Duell zwischen dem Republikaner Trump und dem Demokraten Biden war es hoch hergegangen. Die teils chaotische Debatte war geprägt von Beleidigungen und persönlichen Angriffen. Trump war Biden ständig ins Wort gefallen. Um ständige Unterbrechungen durch den Gegner zu vermeiden, wurde nun zu Beginn jedes 15-minütigen Themenblocks ein Stummschaltfunktion für zwei Minuten eingeführt.

Am 3. November wird in den USA der neue Präsident gewählt. Laut der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage liegt Biden derzeit acht Prozentpunkte vor Trump.