Brasiliens Umweltbehörde ruft Brandbekämpfer zurück

Die brasilianische Umweltbehörde IBAMA hat sämtliche Einsatzkräfte im Kampf gegen Waldbrände zurückbeordert und ihren drastischen Schritt mit Geldmangel begründet.

„Ich verfüge den Rückzug aller Waldbrandbrigaden zu ihrer jeweiligen Basis“, hieß es in einem vom Chef des Nationalen Zentrums für die Verhütung und Bekämpfung von Waldbränden (Prevfogo) gezeichneten Schreiben, aus dem das Nachrichtenportal G1 zitierte. Es trat gestern in Kraft. Der Zeitung „Estado de S. Paulo“ und dem Sender TV Globo zufolge kehrten die Einsatzkräfte schon zurück.

Das IBAMA sprach laut den Berichten von Problemen bei der Freigabe von Mitteln durch das Finanzministerium seit September. Man sei mit 19 Millionen Reais (rund 2,9 Mio. Euro) im Zahlungsrückstand.

Fast 90.000 Waldbrände in diesem Jahr

Umweltminister Ricardo Salles, dem das IBAMA untersteht, hatte Ende August wegen der Blockade finanzieller Mittel die komplette Einstellung der Brandbekämpfung angekündigt. Vizepräsident Hamilton Mourao nannte das „voreilig“ und sagte, die Operationen würden weitergehen. Auch diesmal verkündete Mourao, der zugleich Vorsitzender des Amazonas-Rates ist, er wolle die Situation mit Salles klären.

In verschiedenen Regionen Brasiliens toben derzeit Waldbrände, etwa im Amazonas-Gebiet und im Pantanal, einem der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt. So wurden im Amazonas-Gebiet bis gestern 89.604 Feuer registriert, wie aus den Daten des Weltrauminstituts INPE hervorgeht. Das sind mehr als im ganzen vergangenen Jahr (89.176), als die verheerenden Brände internationale Empörung hervorriefen.