Umfrage: Hohe Unterstützung für Demokratie

Im Vergleich mit mittel- und osteuropäischen Ländern ist die Zustimmung zu einem liberales demokratischen System in Österreich sehr hoch. 92 Prozent unterstützen ein solches, wie aus einer heute präsentierten Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) hervorgeht.

Mit der ganz klaren Unterstützung für ein liberales demokratisches System liegt Österreich im Zehnländerranking auf Platz eins, gefolgt von Ungarn (82 Prozent), Polen (66 Prozent) und Estland (65 Prozent). Am Ende der Skala finden sich Lettland (43 Prozent) und Bulgarien, wo sich nur 35 Prozent explizit für ein liberal-demokratisches System aussprechen.

Nur sieben Prozent würden in Österreich für einen „starken, entschlossenen Führer“ plädieren. Am stärksten ist dieser Wunsch in Bulgarien mit 45 Prozent, der Slowakei (38 Prozent), Lettland (35 Prozent) und Rumänien mit 34 Prozent.

Die Zufriedenheit mit der Funktionsweise der Demokratie ist hierzulande hoch: 86 Prozent zeigen sich „sehr“ oder „eher“ damit zufrieden. In Tschechien und Polen sind es dagegen nur 47 Prozent, während die Demokratiezufriedenheit in Rumänien (30 Prozent) und Bulgarien (18 Prozent) am geringsten ist.

Vertrauen in Medien gering

„Fehlendes Demokratie- und Medienvertrauen, ungenügende Transparenz und Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation sind ein idealer Nährboden für Verschwörungstheorien und machen anfällig für Desinformation“, sagte ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt. Und obwohl acht von zehn Befragten laut der Umfrage, die gemeinsam mit dem slowakischen Thinktank GLOBSEC in Auftrag gegeben wurde, die heimischen Medien im Großen und Ganzen für „frei“ halten, ist das Vertrauen in sie doch relativ gering.

Jeder zweite der rund 1.000 hierzulande Befragten gab an, den „gängigen Massenmedien“ zu misstrauen. Das höchste Medienvertrauen findet sich in Lettland (58 Prozent) und Estland (48 Prozent), das geringste in Polen (33 Prozent) und Bulgarien (37 Prozent).

Einmal mehr zeigt sich eine Spaltung der Gesellschaft beim Thema Migration: 42 Prozent der Befragten in Österreich sehen Migranten als „Gefahr für die heimischen Werte und Identität“. 53 Prozent teilen diese Meinung nicht. In sechs der zehn Befragungsländer ist der Anteil jener, die sich bedroht fühlen, teils noch deutlich stärker. 41 Prozent der Österreicher sind zudem überzeugt, dass Migranten hierzulande bevorzugt werden.

Für die Umfrage wurden im März diesen Jahres in Österreich, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn je rund 1.000 Personen interviewt.