Anschober: „Bleiben Sie zu Hause“

Am Tag nach der Ampelschaltung mit 21 neuen roten Regionen hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in einer Pressekonferenz heute zu Vorsicht bei den Herbstferien in der kommenden Woche ermahnt: „Wenn es irgendwie geht, bleiben Sie zu Hause!“ Inzwischen leben 27 Prozent der Menschen in Österreich in einem der 25 Gebiete mit Rotschaltung, doch das sei „kein Grund zur Panik“, da die Intensivbetten-Auslastung noch kein Thema und ein Lockdown verhinderbar sei.

„Genau dort wollen wir nicht hin in Österreich“, sagte Anschober angesichts teilweiser Lockdowns in Slowenien, Italien, der Slowakei und einem richtigen in Tschechien seit gestern. Die Zahlen seien auch hierzulande ernst, aber man habe noch alle Chancen. „Der Parameter ist natürlich weiter die Situation in den intensivmedizinischen Bereichen“, denn mit dieser sei in Österreich auch die gesetzliche Regelung für den Lockdown verankert.

„Überschaubare Steigerung“

Man habe rund 2.000 intensivmedizinische Betten als Gesamtkapazität, am 15. Oktober waren sechs Prozent belegt, eine Woche danach, gestern, waren es acht Prozent, für Anschober eine „überschaubare Steigerung“. Die 14-tägige Prognose der Gesundheit Österreich (GÖG) sieht für den 4. November eine Auslastung von zwölf Prozent – man habe daher noch viel Luft nach oben.

Der Minister warnte jedoch vor „wichtigen Terminen“, den Herbstferien: „Wenn es irgendwie geht, bleiben Sie zu Hause“, appellierte er – insbesondere hinsichtlich Halloween. „Da geht oft die Post ab“, stellte Anschober fest, und heuer habe man keinen Platz dafür, dass es durch spezifische Feiern mit Promillegehalt weitere Fälle gibt.

Genau bei der Freizeit müsse man ansetzen, stellte auch Daniela Schmid, Sprecherin der Coronavirus-Kommission, fest. Ziel sei es, „die Verbreitungsgeschwindigkeit zu reduzieren“ – und zwar wesentlich durch die Reduktion der sozialen Kontakte. Was das Einbringen des Virus in den Gesundheitssektor betrifft, so nähmen hier die Fälle zu, erläuterte Schmid, und zwar auch Fälle in der Altenpflege und damit das Potenzial für schwere Krankheitsverläufe.

21 Gebiete neu auf Rot

Nach der Sitzung der zuständigen CoV-Ampelkommission wurden gestern die roten Gebiete deutlich ausgedehnt. Es sind seit heute 21 Bezirke bzw. Regionen in sieben Bundesländern neu auf Rot gestellt. Wien bleibt orange.

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