Katalonien erwägt Ausgangssperre an Wochenenden

Im Kampf gegen das Coronavirus erwägt die spanische Region Katalonien eine Ausgangssperre an den Wochenenden. Das Szenario liege auf dem Tisch, sagte eine Sprecherin der Regionalregierung heute einem Radiosender. Grund sei, dass die Menschen an den Wochenenden am meisten soziale Kontakte und damit Ansteckungsmöglichkeiten hätten.

In der wirtschaftlich starken Region sind die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen ebenso wie im Rest des Landes steil in die Höhe gegangen. Im Kampf gegen das Coronavirus hatte Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez erst gestern den landesweiten Notstand ausgerufen. Damit gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Die in Katalonien erwogene Maßnahme würde noch darüber hinausgehen.

Die konservative Opposition lehnte unterdessen das Vorhaben der Regierung ab, den CoV-Notstand nach den ersten zwei Wochen vom Parlament gleich um sechs Monate verlängern zu lassen. Oppositionsführer Pablo Casado sprach sich für einen höchstens achtwöchigen Notstand bis Mitte Dezember aus. So könne man „Weihnachten retten“, sagte der Chef der Volkspartei (PP) Journalisten in Madrid. Auch die liberalen Ciudadanos, die Rechtspopulisten von Vox sowie Chefs von Regionalparteien lehnten einen sechsmonatigen Notstand ab.