Der Nürnberger Christkindlesmarkt fällt in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie aus. Das teilte die nordbayrische Stadt heute mit. „Uns fällt diese Entscheidung sehr schwer. Der Christkindlesmarkt mit seiner großen Tradition gehört zu Nürnberg“, sagte Oberbürgermeister Marcus König.
Ursprünglich hatte die Stadt geplant, den traditionellen Christkindlesmarkt dezentraler und mit einem strengen Hygienekonzept stattfinden zu lassen. Doch angesichts der steigenden Zahlen halte die Stadt dieses nun für ein falsches Signal, sagte König.
Ausgangssperre für Landkreis Rottal-Inn
Die Zahl der registrierten CoV-Neuinfektionen ist zuletzt in ganz Bayern stark gestiegen. Besonders betroffen ist der niederbayrische Landkreis Rottal-Inn, wo ab heute Mitternacht strikte Ausgangsbeschränkungen in Kraft treten. Das teilte heute ein Sprecher des Landratsamtes in Pfarrkirchen mit. Vergangenen Dienstag wurden bereits im Berchtesgadener Land an der Grenze zu Österreich ähnliche Ausgangsbeschränkungen verhängt, weil es Werte von fast 300 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche gab.
Die Menschen dürfen dort nur noch aus triftigen Gründen aus dem Haus. Gestern lag der Schwellenwert in Rottal-Inn laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei etwa 228 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Schulen und Kindergärten werden geschlossen und Veranstaltungen abgesagt, wie es in einer Mitteilung heißt.
Grenzpendler als Ursache für CoV-Anstieg vermutet
Bayern vermutet als eine Ursache für den Anstieg der Coronavirus-Infektionen in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Rottal-Inn deren Nähe zu Österreich. Deswegen sei es entscheidend, dass Grenzpendler auf Infektionen getestet werden, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml bei einer Pressekonferenz in der Kreisstadt Pfarrkirchen, dem Verwaltungssitz des niederbayrischen Landkreises Rottal-Inn.
Im Vorfeld des österreichischen Nationalfeiertags verwies Huml darauf, dass es auch für eine kurze Einkaufstour nach Bayern keine Ausnahme von der derzeitigen Quarantäneregelung gebe. Eine Shoppingtour über die Grenze sei daher „keine gute Idee“.