Iran und Saudi-Arabien kritisieren Mohammed-Karikaturen

Auch der Iran und Saudi-Arabien erhöhen den Druck auf Frankreich wegen des Vorwurfs der Beleidigung des islamischen Propheten Mohammed. Das Außenministerium in Teheran habe den französischen Botschafter einbestellt, berichtete der staatliche Sender IRIB heute.

Ein Ministeriumssprecher habe dem Gesandten erklärt, dass der Iran entschieden „jede Beleidigung und fehlenden Respekt des Propheten des Islam (…) und der islamischen Werte bei jeder Person, ungeachtet seiner Stellung“ zurückweise. Saudi-Arabien verurteilte Karikaturen, die Mohammed beleidigten, und jeden Versuch, den Islam in einen Zusammenhang mit Terrorismus zu stellen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach der Enthauptung eines Lehrers angekündigt, die Maßnahmen gegen den konservativen Islam zu verstärken, der die Werte Frankreichs zu untergraben drohe. Der Lehrer Samuel Paty war in einem Vorort von Paris von einem Islamisten ermordet worden. Der Geschichtslehrer hatte in einer Unterrichtsstunde zum Recht auf Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen verwendet.

An die Spitze der Proteste mehrerer muslimisch geprägter Länder gegen Frankreich steht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit der Forderung nach einem Boykott französischer Produkte und persönlicher Angriffe auf Macron. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stellte sich hinter Macron und verurteilte die Beschimpfungen.