BAWAG schreibt 201 Mio. Euro Gewinn nach drei Quartalen

Trotz eines solide laufenden operativen Geschäfts hat die BAWAG nach drei Quartalen deutlich weniger Gewinn geschrieben als im Vorjahr. Risikokosten wegen der Coronavirus-Krise und regulatorische Aufwendungen, in denen auch die zusätzlichen Aufwendungen für die Einlagensicherung aufgrund der Commerzialbank enthalten sind, drückten das Ergebnis. Unterm Strich blieben 201,2 Mio. Euro stehen, das waren um 41,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Bei der Bildung von Vorsorgen kalkuliere die Bank bei den makroökonomischen Annahmen mit den schwerwiegendsten Szenarien der Europäischen Zentralbank (EZB), heißt es in der Aussendung der BAWAG. Damit soll einem sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Umfeld und dem „beobachteten Anstieg der Zahlungsaufschübe von Kunden“ wegen der Coronavirus-Krise vorgebeugt werden. In den ersten neun Monaten beliefen sich die Risikokosten auf 179 Mio. Euro, was einem Anstieg von 305 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Bank will an Dividende festhalten

Operativ lief das Geschäft laut BAWAG aber solide. Der Nettozinsertrag stieg um 4,2 Prozent auf 682,6 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss sank indessen um 10,8 Prozent auf 190,5 Mio. Euro. Die Cost-Income-Ratio – die Quote zwischen Kosten und Einnahmen der Bank – liegt bei 43,1 Prozent. Das Kreditgeschäft (Kredite und Forderungen an Kunden) legte gegenüber dem Ende des Vorjahres um vier Prozent zu.

Die harte Kernkapitalquote (CET1) belief sich auf 14 Prozent, nach 13,3 Prozent zum Ende des Vorjahres. Sie berücksichtigt auch die für 2019 vorgesehene Dividende in Höhe von 239 Mio. Euro sowie eine Dividendenabgrenzung für die ersten drei Quartale 2020 in Höhe von 101 Mio. Euro, teilte die Bank mit.

An der Ausschüttung dieser Dividenden will die BAWAG – vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Zustimmung – weiter festhalten. Die EZB hat wegen der Coronavirus-Krise den Banken empfohlen, bis Ende des Jahres keine Dividende auszuschütten um so die Kapital- und Liquiditätspuffer der Geldhäuser zu stärken.