Wirtschaft in Euro-Zone nach Einbruch stark gewachsen

Die Wirtschaft der Euro-Zone ist im Sommer nach dem CoV-bedingten Einbruch im Frühjahr stark gewachsen. Die Wirtschaftsleistung (BIP) lag im dritten Quartal um 12,7 Prozent höher als im Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg mitteilte. Fachleute hatten zwar mit einer kräftigen Erholung gerechnet, im Schnitt aber lediglich einen Zuwachs um 9,6 Prozent erwartet.

In der EU betrug das Wirtschaftswachstum im Sommer laut Eurostat 12,1 Prozent. Sowohl im Euro-Raum als auch in der EU wurden die stärksten Zuwächse seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995 gemessen. Allerdings wiegt die Krise schwer, wie der Vorjahresvergleich zeigt: Gegenüber Sommer 2019 lag die Wirtschaftsleistung im Euro-Raum um 4,3 Prozent niedriger, in der EU waren es 3,9 Prozent weniger.

Der Wachstumsschub im vergangenen Sommer folgt auf einem schweren Konjunktureinbruch im Frühjahr. Während der ersten Coronavirus-Welle war das BIP im Euro-Raum im zweiten Quartal um 11,8 Prozent und in der EU um 11,4 Prozent eingebrochen. Die Konjunkturaussichten sind alles andere als günstig, da viele Staaten in Europa in Reaktion auf eine zweite Welle starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen haben.

Arbeitslosenzahlen stabil

Die offiziellen Arbeitslosenzahlen in der Euro-Zone zeigen indes nach wie vor nur begrenzte Auswirkungen der CoV-Krise. Im September betrug die Arbeitslosenquote Euostat zufolge wie im Vormonat 8,3 Prozent. Die Quote liegt damit um 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Der Anstieg ist, verglichen mit den konjunkturellen Bremswirkungen der Krise, aber vergleichsweise gering. In der gesamten EU ist die Entwicklung ähnlich.

Der Grund für diesen eher moderaten Anstieg liegt in der wirtschaftspolitischen Reaktion auf die Krise. Wie in Österreich setzen auch viele andere Länder in Europa Instrumente der Kurzarbeit ein.