Messerattacke in Nizza: Italien wies Kritik zurück

Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese hat heute Vorwürfe von Rechtsparteien zurückgewiesen, die Regierung in Rom sei indirekt für die Messerattacke in Nizza mitverantwortlich.

„Die Messerattacke ist ein Angriff auf Europa, wir tragen dafür keine Verantwortung“, so Lamorgese im Interview mit dem TV-Sender Rainews24. Es sei nicht das erste Mal, dass in Italien illegal eingereiste Migranten für Anschläge in Europa verantwortlich gemacht werden.

„Schluss mit Polemik. Dies ist die Zeit, dem französischen Volk nahe zu sein, da das ein Angriff auf Europa ist“, sagte die Ministerin. Sie reagierte damit auf die Kritik und Rücktrittsforderung von Lega-Chef Matteo Salvini.

Bei dem mutmaßlichen Attentäter von Nizza handelt es sich nach Angaben der Ermittler um einen 21-jährigen Tunesier. Der Mann sei am 20. September über Lampedusa nach Italien gelangt und anschließend nach Frankreich gekommen, hieß es aus Ermittlerkreisen in Rom. Der Festgenommene soll kein Asyl in Frankreich beantragt haben.

Nach seiner Ankunft auf Lampedusa hatten ihn die italienischen Behörden zunächst in Quarantäne an Bord des Schiffes „Rhapsody“ genommen und ihn dann aufgefordert, das italienische Staatsgebiet zu verlassen. Am 9. Oktober hielt er sich in einer Flüchtlingseinrichtung in Bari auf, danach tauchte er unter.

Frankreich fürchtet weitere Anschläge

Frankreichs Regierung fürchtet unterdessen weitere Anschläge. Frankreich befinde sich in einem „Krieg gegen die islamistische Ideologie“, sagte Innenminister Gerald Darmanin heute dem Radiosender RTL. Deshalb werde es weitere Vorfälle wie „diese schrecklichen Angriffe“ geben. Im ganzen Land und der gesamten EU ist das Entsetzen nach dem Angriff groß.

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