Wirtschaft fordert von Regierung Planbarkeit

Von einem Lockdown wie dem bald gültigen sind alle Wirtschaftsbereiche betroffen, auch wenn sie nicht sperren müssen wie Hotellerie und Gastronomie im November. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bezeichnet die kommenden Maßnahmen als „sehr schmerzhaft“. Die Industriellenvereinigung (IV) wiederum sieht „von entscheidender Bedeutung, den Schaden für den Standort so gering wie möglich zu halten“. Es brauche von der Regierung für die Wirtschaft Planbarkeit.

Im Sinne des höchsten Gutes der Gesundheit unterstützen die Organisationen den Lockdown aber. „Die Gesundheit und das Leben der Menschen in unserem Land haben oberste Priorität“, so IV-Präsident Georg Knill.

Mahrer: „Erwarten klaren Plan“

Wie sein WKÖ-Pendant Harald Mahrer pochte er auf Planbarkeit für die Unternehmen, die sichergestellt werden müsse. „Denn Planbarkeit ist für die Unternehmen in so unsicheren Zeiten entscheidend“, so Knill. „Wir erwarten uns von der Bundesregierung auch mittelfristig einen klaren Plan für den weiteren Umgang mit der Pandemie“, so Mahrer.

ORF-Wirtschaftsjournalistin Battisti über die CoV-Hilfen

ORF-Wirtschaftsjournalistin Barbara Battisti analysiert, wie die bis jetzt getroffenen wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen gewirkt haben und wie ein neues Hilfspaket ausschauen muss.

Den angekündigten 80-prozentigen Umsatzausfallsersatz für November bezeichnete Mahrer als „notwendig“. Das Geld fließt für Unternehmen, die schließen müssen, und es ersetzt den Fixkostenzuschuss; es heißt entweder oder. Auf die neue Version des Fixkostenzuschusses heißt es allerdings weiter warten. Wien und Brüssel sind noch immer nicht auf einen gemeinsamen grünen Zweig gekommen.

„Ebenso dringend erforderlich ist, dass jetzt endlich unverzüglich der Fixkostenzuschuss in der Phase zwei für alle wirtschaftlich von der Krise betroffenen Unternehmen zur Verfügung steht“, forderte Mahrer. „Der Fixkostenzuschuss zwei muss rasch kommen. Auf den warten wir seit September“, sagte die Präsidentin der Hoteliervereinigung Michaela Reitterer. Der Zuschuss entscheide „über Leben und Tod“.

Handelsverband warnt

Der neue Lockdown wird auch die Lage im Handel verschärfen, warnte der Handelsverband. Der Handel erfahre ohne Gastronomie einen Frequenz- und Umsatzrückgang. Der Verband bedauert, dass Händler nicht auch von der Umsatzersatzregelung erfasst sind. Der Handel hat angesichts exponentiell steigender Infektionszahlen vollstes Verständnis für die neuen Maßnahmen.

„Um die Wirtschaft zu retten, braucht es jetzt den Lockdown“, argumentierte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). „Nur ein harter Schnitt bringt neues Wachstum.“ Man wolle alles tun, um die Betriebe bestmöglich über die schwierige Zeit zu bringen und Jobs zu sichern.