Indische Polizei erschießt Chef islamischer Miliz in Kaschmir

Sicherheitskräfte haben den Chef der größten islamischen Miliz im indischen Teil der umstrittenen Himalaya-Region Kaschmir bei einem Schusswechsel getötet. Saiful Islam Mir sei heute in Srinagar erschossen worden, sagte der Vertreter der indischen Polizei, Vijay Kumar. Er habe die Gruppierung Hizbul Mujahideen angeführt.

Erst im Mai war Mirs Vorgänger Riyaz Naikoo ebenfalls bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften getötet worden. Indien hat in der Vergangenheit Pakistan wiederholt vorgeworfen, die Separatisten im indischen Teil Kaschmirs zu unterstützen. Pakistan bestreitet das.

Provisorischer Provinzstatus angekündigt

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan kündigte unterdessen an, Teile Kaschmirs würden einen provisorischen Provinzstatus erhalten. Indiens Außenminister Shri Anurag Srivastava protestierte umgehend. Indien weise „entschieden den Versuch Pakistans zurück, Veränderungen in Teilen der indischen Gebiete vorzunehmen“.

Indien und Pakistan haben seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 mehrfach Krieg wegen Kaschmir im Himalaya geführt. Beide Atomwaffenmächte stehen sich an einer Waffenstillstandslinie gegenüber. In der Himalaya-Region leben wie in Pakistan hauptsächlich Muslime. Indien wird von Hindus dominiert.

Vergangenes Jahr hatte Indien Verärgerung in Pakistan ausgelöst, indem es den Status seines Teils von Kaschmir veränderte und Privilegien der Region strich. Der Vorstoß der Regierung in Islamabad, nun auch Veränderungen in Kaschmir vorzunehmen, wird als Reaktion auf das indische Vorgehen gewertet. Das weist die pakistanische Regierung zurück.