Psychosoziale Dienste: „Telefone laufen heiß“

Die Wiener Psychosozialen Dienste (PSD) haben nach dem Terroranschlag in der Innenstadt gestern Abend das Personal bei der Krisenhotline und dem Notdienst aufgestockt, um Hilfesuchende schnell unterstützen zu können. Weitere Verstärkung werde laufend organisiert: „Die Telefone laufen heiß. Wir bemerken seit letzter Nacht einen enormen, massiven Anstieg bei den Telefonaten“, sagte PSD-Chefarzt Georg Psota.

Die Gründe für die Kontaktaufnahme seien unterschiedlich: Bei einem Teil der Anrufer handle es sich um Menschen, die nicht dabei gewesen seien, „aber denen es schlicht und einfach Angst macht“, erzählte Psota. „Gerade in so einem schwierigen Jahr.“

Dann gebe es Menschen, die sich melden, weil sie in der Nähe der Anschläge waren und damit unmittelbarer betroffen seien, und schließlich würden auch jene anrufen, „die uns auch sonst immer wieder mal kontaktieren, in einer Behandlung sind und eine spezifische Angst dazu entwickelt haben“. Das dominante Gefühl bei den Anrufern sei Angst, und vielfach auch Panik, erzählte der Chefarzt.

Zahlreiche Angebote

Bereit steht die Coronavirus-Sorgenhotline, die sich nun auch mit dem Thema Terror befasst. Sie ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter der Nummer (01) 4000 53000 besetzt. Rund um die Uhr kann man die psychiatrische Soforthilfe für Wien unter (01) 31 330 kontaktieren. Weiters verwies Psota auch auf die Psychosoziale Akutbetreuung.

Überdies gibt es das Kriseninterventionszentrum (Telefonnummer 01 406 95 95) als weitere Anlaufstelle für Menschen in akuten Krisensituationen. Falls Kinder und Jugendliche betroffen sind, gibt es Hilfe beim Servicetelefon der Kinder- und Jugendhilfe unter der Nummer (01) 4000 8011. Österreichweit ist der Notfallpsychologische Dienst Österreich unter 0699 188 554 00 erreichbar. Hilfe gibt es auch bei Rat auf Draht und 147.

Schockierend und verstörend sind für viele die Bilder, die der Terroranschlag in Wien hervorgerufen hat. „In erster Linie löst so eine unbeschreibliche Situation Angst aus“, sagte heute der Koordinator für Psychiatrie, Ewald Lochner. Man müsse darüber reden, notfalls auch mit externer Unterstützung.

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