Ein ägyptisches Gericht hat die Freilassung von 416 Regierungsgegnern veranlasst. Sie seien unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen worden, hieß es heute aus Justizkreisen in Kairo. Die Beschuldigten waren nach seltenen Protesten gegen Präsident Abdel Fattah al-Sisi am 20. September festgenommen worden.
Ende September waren bei mehreren Demonstrationen in ärmeren, ländlichen Gegenden in Ägypten laut Menschenrechtsanwälten etwa 2.000 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden damals mindestens zwei Menschen von Sicherheitskräften getötet.
Bereits am 27. September hatte der ägyptische Generalstaatsanwalt die Freilassung von 68 Minderjährigen angeordnet, die wegen ihrer Teilnahme an den „Aufständen“ festgenommen worden waren. Seit dem Sturz des demokratisch gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Jahr 2013 werden Proteste und Kritik in Ägypten weitgehend unterdrückt.