Spanien will Air Europa mit 475 Millionen Euro retten

Der spanische Staat will der von der Coronavirus-Krise schwer getroffenen Fluglinie Air Europa mit insgesamt 475 Millionen Euro unter die Arme greifen. 240 Millionen würden als Beteiligungsdarlehen und der Rest als normales Darlehen mit sechsjähriger Laufzeit zur Verfügung gestellt, teilte die Regierung in Madrid gestern mit.

Bei der Rettung der zweitgrößten Fluglinie des Landes komme erstmals der in der Coronavirus-Krise gebildete staatliche Fonds zur Unterstützung der Zahlungsfähigkeit strategischer Unternehmen zum Einsatz, sagte Finanzministerin Maria Jesus Montero. Brüssel müsse den Krediten aber noch zustimmen, schrieb die Zeitung „La Vanguardia“. Während der ersten Coronavirus-Welle im Frühjahr hatte Air Europa bereits einen staatlichen Notkredit von 140 Millionen Euro erhalten, wie die Zeitung „El Pais“ schrieb.

Montero betonte, der Staat behalte sich mit der Gewährung der neuen Gelder das Recht vor, bei einem Verkauf der Fluglinie oder bei der Vereinbarung von Allianzen mit anderen Unternehmen ihren Einfluss geltend zu machen. Das ist ein wichtiger Punkt, weil Air Europa einer Vereinbarung vom vergangenen Jahr zufolge eigentlich von der großen spanischen Fluglinie Iberia für eine Milliarde Euro übernommen werden sollte.