Frankreichs Premier sagt radikalem Islam den Kampf an

In der südfranzösischen Küstenstadt Nizza ist heute der drei Todesopfer des islamistischen Anschlags in einer Kirche vor rund einer Woche gedacht worden. Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex nutzte die Gedenkveranstaltung auch für eine Kampfansage gegen islamistischen Extremismus. Die Regierung werde „unermüdlich kämpfen“ gegen den radikalen Islam, sagte Castex.

„Wir kennen den Feind“, sagte Castex in einer Rede bei der Zeremonie. „Er ist nicht nur identifiziert, er hat auch einen Namen: Es ist der radikale Islam, eine politische Ideologie, die die muslimische Religion entstellt.“ Für den Kampf gegen „den Feind“ werde die Regierung die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen und jeden Tag all ihre Kräfte mobilisieren.

Am 29. Oktober hatte ein aus Tunesien stammender Mann in einer Kirche eine Frau enthauptet und zwei weitere Menschen mit einem Messer getötet. Dabei schrie er „Alluha Akbar“ (Allah ist groß). Der Mann wurde von der Polizei angeschossen und in ein Krankenhaus gebracht. Er befindet sich nach wie vor in kritischem Zustand. Der Anschlag von Nizza folgte der Enthauptung eines Lehrers in einem Vorort von Paris am 16. Oktober. Mutmaßlicher Täter war ein aus Tschetschenien stammender Mann, der den Lehrer tötete, weil dieser im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte.