Erneut Sesselrücken im US-Pentagon

Nach der Entlassung des US-Verteidigungsministers Mark Esper hat das Weiße Haus weitere Schlüsselpositionen im Pentagon mit Gefolgsleuten des amtierenden Präsidenten Donald Trump besetzt.

Kash Patel, bisher hochrangiger Berater für Terrorismusbekämpfung im Nationalen Sicherheitsrat, werde Stabschef von Christopher Miller, der Espers Nachfolge antritt, erklärte das Pentagon gestern.

Nach Espers Abgang sei der hochrangige Politikberater Joseph D. Kernan zurückgetreten. Seinen Posten fülle nun Anthony Tata. Der ehemalige Militärgeneral ist umstritten, da er den ehemaligen Präsidenten Barack Obama als „Terroristenführer“ bezeichnet hatte.

Die Umbildung eröffnet Trump die Möglichkeit, noch vor dem Machtwechsel am 20. Jänner nicht erfüllte Wahlversprechen einzulösen. Dazu gehört möglicherweise die Anordnung eines vollständigen Abzugs der US-Streitkräfte aus Afghanistan.

Demokraten werten das Sesselrücken als gefährliche Botschaft an seine Gegner, es trübe die Hoffnungen auf einen geordneten Übergang. Trump könnte es nun möglich sein, von Esper abgelehnte Richtlinien umzusetzen, beispielsweise den Einsatz des Militärs zur Unterdrückung von Straßenprotesten.