Bolsonaro droht Biden in Konflikt über Klimapolitik

Der brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro hat dem neu gewählten US-Präsidenten Joe Biden mit einem harten Konflikt über die Klimapolitik gedroht. Zu Äußerungen Bidens, der im Wahlkampf die rasch fortschreitende Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes angeprangert hatte, sagte Bolsonaro gestern, „allein mit der Diplomatie“ ließen sich solche Konflikte nicht bewältigen. Dazu werde auch „Pulver“ gebraucht.

Was er damit konkret meinte, führte der ultrarechte Staatschef nicht aus. Er sagte, das „Pulver“ müsse nicht eingesetzt werden, doch müsse die andere Seite „wissen, dass wir es haben“. Bolsonaro hat Biden bisher nicht zu dessen Wahlsieg gratuliert, im Unterschied zu vielen anderen Staats- und Regierungschefs rund um die Welt.

Bolsonaro ist ein Anhänger von US-Präsident Donald Trump, der seine Wahlniederlage bisher nicht anerkennt.

Bolsonaro hält Biden-Äußerungen für „unnötig“

Im Vorfeld der US-Wahl hatte der brasilianische Präsident offen seine Hoffnung auf einen Sieg Trumps bekundet. Die Äußerungen Bidens, der Brasilien wegen der Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes mit wirtschaftlichen Sanktionen gedroht hatte, nannte Bolsonaro „katastrophal und unnötig“.

Umweltschützer machen Brasiliens Präsidenten für diese Zerstörungen mitverantwortlich. Sie werfen ihm die Begünstigung von Brandrodungen vor. Unter Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet dramatisch zugenommen. Der Wald ist für den Schutz des Erdklimas von zentraler Bedeutung – er gilt als „grüne Lunge“ des Planeten. Biden will den Klimaschutz zu einem der Schwerpunkte seiner Präsidentschaft machen.