Geringster Fallzahlanstieg bei unter 14-Jährigen

Seit Schulbeginn ist der Anstieg der Coronavirus-Infektionszahlen bei den unter 14-Jährigen im Vergleich zu den anderen Altersgruppen in der Bevölkerung am geringsten ausgefallen. Das zeigen Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Dementsprechend sei auch der prozentuelle Anteil der Infektionszahlen schulpflichtiger Kinder an der Gesamtinfektionszahl zurückgegangen, so Volker Strenger von der Grazer Uniklinik für Kinder und Jugendheilkunde zur APA.

So stieg etwa die Zahl der Infektionen pro Kalenderwoche seit der letzten Ferienwoche bei den unter Sechs-Jährigen von 62 (Kalenderwoche 36) auf 283 (plus 456 Prozent) in der Vorwoche (Kalenderwoche 45), bei den Sechs- bis Neunjährigen von 69 auf 287 (plus 416 Prozent) und bei den Zehn- bis 14-Jährigen von 98 auf 1.173 (plus 1.200 Prozent).

Wesentlich höher war der Anstieg in den höheren Altersgruppen – herausgegriffen etwa die 35- bis 39-Jährigen (von 157 auf 3.182, plus 2.026 Prozent) und die 45- bis 49-Jährigen (von 174 auf 3.898, plus 2.240 Prozent).

Unter 14-Jährige „am wenigsten betroffen“

In den letzten beiden Wochen war bei den unter 14-Jährigen sogar praktisch eine Stagnation der Infektionszahlen zu verzeichnen, während es in den anderen Altersgruppen noch zu Zuwächsen kam. Im Zusammenhang mit möglichen weiteren Schulschließungen meinte Strenger: „Die am wenigsten betroffene Population ist die der unter 14-Jährigen. Da ist die Frage dann schon: Wie sinnvoll ist es, genau dort anzusetzen, wenn dort die allerwenigsten Fälle stattfinden?“

An den Daten noch nicht genau ablesbar ist der Effekt des Distance-Learning in den Oberstufen. In der Kalenderwoche 45 trat diese Maßnahme in Kraft. Laut den Daten stieg die Zahl der Infektionsfälle in der davon betroffenen Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen von 2.141 (Kalenderwoche 44) trotzdem auf 2.658 (Kalenderwoche 45). In den jüngeren Altersgruppen blieb sie dagegen in etwa konstant bzw. stieg nur geringfügig (unter Sechsjährige: von 292 auf 284; Sechs- bis Neunjährige: 448 auf 487; Zehn- bis 14-Jährige: 1.136 auf 1.173).

„Diese Daten sind zu frisch – ob Distance-Learning jetzt gar nichts gebracht hat oder sogar das Gegenteil, muss man genauer analysieren“, meinte Strenger. „Die Altersgruppe, die nicht im Distance-Learning war, sondern in der Schule, hatte jedenfalls einen geringeren bzw. gar keinen Anstieg. Einen positiven Effekt des Distance-Learning kann man jedenfalls nicht sehen.“