Kurz telefonierte mit israelischem Premier Netanjahu

Einen Tag vor Beginn des zweiten Coronavirus-Lockdowns hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu telefoniert. „Ich hatte gerade ein gutes Telefonat mit Premierminister Netanjahu von Israel zum Thema, wie man am besten mit der zweiten Welle von Covid-19 zurecht kommt“, twitterte Kurz auf Englisch. „Wir werden weiterhin in engem Kontakt bleiben.“

Israel hatte Mitte September als erstes Land einen zweiten Coronavirus-Lockdown beschlossen, nachdem die Infektionszahlen in dem Land massiv in die Höhe gegangen waren und am 23. September mit 11.316 Neuinfektionen einen Rekord errichten. Mittlerweile haben sie sich wieder im mittleren dreistelligen Bereich eingependelt.

Netanjahu warnt vor „Selbstgefälligkeit“

Netanjahu sagte gestern zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung, dass er „Licht am Ende des Tunnels“ sehe. Die Aussicht auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffes – Israel hat beim US-Konzern Pfizer acht Millionen Dosen zur Impfung von vier Millionen Bürgern bestellt – dürfe aber nicht zu „Selbstgefälligkeit“ führen. Stolz ist Netanjahu insbesondere auf die niedrige Zahl von Coronavirus-Toten im Vergleich zu den Infektionen. Bei 323.741 bestätigten Fällen wurden 2.732 Tote gezählt, was einer Morbidität von 0,8 Prozent entspricht.

Kurz hat öffentlich mehrmals betont, dass er viel auf den Rat Netanjahus gibt. So erzählte er wiederholt davon, dass ihn zu Beginn der Coronavirus-Krise ein Anruf Netanjahus wachgerüttelt habe. „Ich bin Netanjahu sehr dankbar für den Austausch, den wir da hatten, der am Ende dazu geführt hat, dass wir in Österreich die ersten waren, die in Europa reagiert haben“, sagte der Kanzler Ende März im israelischen Fernsehen mit Blick auf den österreichischen Lockdown.