China: Entrüstung über Gassiverbot für Hunde

Die Behörden eines Bezirks in der chinesischen Provinz Yunnan haben ein vollständiges Verbot verhängt, mit Hunden Gassi zu gehen. Doch nach einem Sturm der Entrüstung in Sozialen Netzwerken musste die Behörde nun einen Rückzieher machen, berichtete heute die BBC.

Laut Verordnung von Ende letzter Woche hätten Hunde, die dreimal im Freien angetroffen worden wären, getötet werden sollen. Begründet wurde das mit mehreren Zwischenfällen, bei denen nicht angeleinte Hunde Menschen bissen. Das löste freilich einen Aufschrei in Chinas Sozialen Netzwerken aus. Nun räumte die Behörde ein, man werde die Verordnung nochmals „überdenken“.

„Unzivilisierte Vorschriften“

Das seien „unziviliserte Vorschriften, um ‚zivilisierte‘ Hundehaltung zu fördern“, schrieb eine Person – der Zensurrealität entsprechend vorsichtig und höflich. Der Verordnung zufolge hätten sich Hunde ausschließlich in Haus oder Wohnung aufhalten dürfen und nicht im Freie. Das widerspricht freilich jeglichen natürlichen Bedürfnissen der Tiere.

Es gibt bereits in anderen chinesischen Provinzen Einschränkungen für Hundehalterinnen und -halter und deren Tiere. Allerdings ist die Verordnung in Yunnan die erste ihrer Art, die die Hunde permanent in Wohnungen einsperren würde. In Schanghai, Qingdao und Chengdu darf man maximal einen Hund besitzen. In der Stadt Hangzhou wurde Gassigehen 2018 untertags verboten.