Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich wegen der stark steigenden Totenzahl bei Coronavirus-Patienten und -Patientinnen in Russland besorgt gezeigt. Die Behörden meldeten heute 456 Tote – so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie in Russland.
Noch im Frühjahr hatte Russland im internationalen Vergleich mit niedrigen Totenzahlen für Aufsehen gesorgt. Putin hatte das als Erfolg seiner Politik bezeichnet. Die Anzahl der neuen Infizierten wurde heute mit 20.985 angegeben. 34.387 Menschen starben bisher mit dem Virus. Die Sterblichkeit liege aktuell bei 1,73 Prozent, hieß es.
Der Präsident, der fast nur von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus arbeitet, sprach in einer im TV übertragenen Videokonferenz von einer zwar insgesamt „kontrollierbaren“ Lage. In einigen Regionen sei die Situation aber schwierig. Der 68-Jährige kritisierte, dass es zu lange dauere, bis Testergebnisse vorlägen – im Schnitt etwa 48 Stunden.
Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa sagte, dass in einzelnen Regionen kaum noch Betten in Krankenhäusern frei seien. Die Auslastung liege in Russland insgesamt bei 81 Prozent. Sie kündigte an, dass im November 653.000 Dosen des russischen Impfstoffs „Sputnik V“ auf den Markt kämen – und im Dezember dann schon 2,2 Millionen. Russland hat mehr als 140 Millionen Einwohner.