Menschen auf der Jesuitenwiese
ORF.at/Florian Schlögl
Mobilität

Großer Andrang in Erholungsgebieten erwartet

Seit Dienstag ist in Österreich wieder ein „harter“ Lockdown samt strengen Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Für Erholungszwecke dürfen die Menschen freilich das Haus verlassen. Am Wochenende dürfte es zahllose Menschen ins Grüne ziehen, Ansammlungen werden befürchtet. Es wird empfohlen, auf alternative Ziele auszuweichen.

Einige Facetten am Lockdown sind bereits vom Frühjahr bekannt – so wie die Debatten über Menschenansammlungen im Freien. Auch jetzt ist wieder zu erwarten, dass sich viele im Grünen eine Verschnaufpause vom Lockdown holen wollen – womöglich mehr, als für das Infektionsgeschehen gut ist. Der Aufenthalt im Freien ist zur „körperlichen und psychischen Erholung“ gestattet, daher sind Spaziergänge oder Sport ein willkommener Anlass, die eigenen vier Wände zu verlassen. Anders als im Frühjahr sind Österreichs Bundesgärten dieses Mal auch geöffnet – ein großer Anziehungspunkt für Städter, wie sich bereits in den vergangenen Tagen zeigte.

Strafzettelflut für Ausflügler

Auch am vergangenen Wochenende – kurz vor dem Start des „harten“ Lockdowns – gab es an manchen beliebten Orten in Österreich Ansammlungen und in der Folge auch Verkehrsbehinderungen. Der ÖAMTC machte am Freitag auf Staus in Zufahrten zu einigen Naherholungsgebieten aufmerksam. Zu viele Ausflügler waren etwa zuletzt ins Umland der Stadt Salzburg geströmt und hatten ein Verkehrschaos verursacht.

Hunderte Autos parkten auf beiden Seiten der Spielbergstraße, größere Fahrzeuge wie Traktoren konnten nicht mehr passieren. Die Folge war eine Flut an Strafzetteln. Nun steht gar eine Sperre der Spielbergstraße im Raum – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Eine ähnliche Situation ergab sich laut Autofahrerclub auch bei der Hohen Wand, einem beliebten Ausflugsziel der Wiener. Hier wurde die Zufahrt gesperrt. Um Situationen wie jene in Salzburg zu vermeiden, empfahl der ÖAMTC neben rechtskonformem Parken auch, alternative Ziele zu erwägen.

Ausgangsbeschränkung reduziert Bewegungsströme der Österreicher

Anonyme Handydaten – mit denen die Mobilität der Österreicher analysiert werden kann – zeigen, wie sich das Mobilitätsverhalten der Österreicher durch die Zwangsmaßnahmen und Verbote der türkis-grünen Bundesregierung verändert.

Mehr Bewegung als im Frühjahr

Auch das neue Wochenende verspricht Ausflugswetter, wie die ORF-Wetterredaktion prognostiziert. Der Samstag wird sonnig, der Sonntag relativ mild. Ausflugskolonnen sind also durchaus wahrscheinlich. Bewegungsdaten zeigten, dass die Mobilität in Österreich auch mit dem zweiten Lockdown zurückgegangen ist. Der Effekt reicht aber nicht an jenen vom Frühjahr heran, wie eine Analyse von A1 und der Firma Invenium zeigt. Die Information über die durchschnittlich in Österreich zurückgelegten Wege lassen sich via Handy erstellen, die anonymisierten Daten gehen auch an Behörden, etwa auch an das Gesundheitsministerium.

Personen auf Bänken in Wien
APA/Helmut Fohringer
Erholung draußen ist nötig – Ansammlungen sollen aber vermieden werden

Die Menschen schränkten laut der Erhebung ihre Bewegungen außer Haus ein, zunächst zu Beginn des „leichten“ Lockdown Anfang November, später im „harten“ noch einmal mehr. Im Frühjahr hatten sich aber noch deutlich mehr Menschen daran gehalten, nicht hinauszugehen.

Die Bundesregierung appelliert, wie schon im ersten Lockdown, das Haus so wenig wie möglich zu verlassen und persönliche Kontakte zu vermeiden. Doch gerade Bewegung im Freien ist erwünscht. „Bleiben Sie bitte so gut es geht zu Hause. Bis auf die Ausnahmegründe, gerade was Bewegung betrifft“, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). „Bleiben sie in Bewegung.“ Spazieren oder Laufen helfe, Spannung abzubauen. Der Aufruf, sich an die Grundmaßnahmen Abstand, Händewaschen und gegebenenfalls Masketragen zu halten, gilt überall.