Appelle zur gemeinsamen Pandemiebekämpfung vor G-20-Gipfel

Unmittelbar vor Beginn des G-20-Gipfels haben mehrere Teilnehmer dazu aufgerufen, bei der Bekämpfung der CoV-Pandemie an einem Strang zu ziehen. Der britische Premierminister Boris Johnson machte sich heute dafür stark, weltweit einen gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen zu gewährleisten. „Ich würde gerne sehen, dass die G-20-Staaten diesen Ansatz unterstützen“, sagte er in einer Videobotschaft, die auf der Internetseite des Gipfels veröffentlicht wurde.

Die Gruppe der führenden Wirtschaftsmächte habe sich bei ihrem vorangegangenen Gipfeltreffen dazu verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Pandemie zu bewältigen und Menschenleben zu schützen. „Wenn wir uns an diesem Wochenende treffen, müssen wir diesem Versprechen gerecht werden.“

Auch Trump soll teilnehmen

Die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie ist das zentrale Thema des G-20-Gipfels führender Wirtschaftsmächte, der heute als Videokonferenz unter Leitung Saudi-Arabiens beginnt. An den zweitägigen Beratungen werden die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der chinesische Staatschefs Xi Jinping, Russlands Präsident Wladimir Putin und voraussichtlich ein letztes Mal auch US-Präsident Donald Trump teilnehmen. Neben der gerechten Verteilung von Impfstoffen dürfte es auch um einen Schuldenerlass für ärmere Länder gehen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte, dass CoV die Bedeutung und die Verantwortung der G-20 vergrößert habe. „Die Pandemie hat uns auch wieder einmal daran erinnert, dass wir Mitglieder der großartigen Familie der Menschheit sind, ungeachtet von Religion, Sprache, Herkunft und Rasse.“ Der saudische König Salman erklärte über Twitter als Gastgeber, die G-20 hätten unter Vorsitz seines Landes ihre Fähigkeit bewiesen, die Anstrengungen zu bündeln, um die Auswirkungen der CoV-Pandemie auf der Welt abzumildern.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro betonte in einer Videobotschaft, dass man sich gleichzeitig um die Gesundheit und um die Wirtschaft kümmern müsse. Bolsonaro hat wie Trump – aber anders als die meisten anderen Staats- und Regierungschefs – harte Einschränkungen der Wirtschaft und der persönlichen Freiheit zur Pandemiebekämpfung abgelehnt.

Putin bietet breiten Zugang zum russischem Impfstoff an

Russlands Präsident Wladimir Putin bot der internationalen Gemeinschaft einen breiten Zugang zu dem in Russland entwickelten Impfstoff „Sputnik V“ an. Sein Land unterstütze die Entscheidung des G-20-Gipfels, die Impfstoffe für die gesamte Bevölkerung des Planeten zugänglich zu machen, sagte er.

Russland sei bereit, seine selbst entwickelten Impfstoffe – es sind drei verschiedene – bedürftigen Staaten zur Verfügung zu stellen. Konkurrenz unter den Herstellern der Vakzine sei unausweichlich, so Putin. Aber es gehe hier zuerst auch um die „humanitäre Seite“.

Auch der chinesische Regierungschef Xi Jinping versprach, dass China Entwicklungsländer unterstützen wolle, indem Impfstoffe als „öffentliches Gut“ zugänglich und erschwinglich werden.