Massentests in Südtirol: Knapp ein Prozent positiv

343.227 Menschen haben bis gestern Abend an den dreitägigen Massentests in Südtirol teilgenommen. 3.185 Testergebnisse fielen positiv aus, das entspricht 0,9 Prozent. Insgesamt ließen sich 61,9 Prozent der Südtiroler Gesamtbevölkerung untersuchen. Rund 350.000 Menschen waren aufgerufen, an der Massentestung teilzunehmen.

Probleme bei Formularen, Server überlastet

Am Abend berichteten die Sanitätsbetriebe erneut von Problemen bei der Zustellung der Ergebnisse. Das sei auf „fehlerhafte oder unvollständige“ Daten der Bürger zurückzuführen. Betroffene sollen sich daher telefonisch oder per E-Mail an ihre Gemeinde wenden und die Daten ergänzen bzw. korrigieren. Wer sich einem Test unterzieht, wird per E-Mail mit einem verschlüsselten PDF über das Testergebnis informiert. Das PDF kann mit einem via SMS zugestellten Zugangscode geöffnet werden.

Weiters habe am Nachmittag eine Überlastung der Server gegeben. Das Problem konnte aber nach zwei Stunden behoben werden, hieß es. Die Aktion „Südtirol testet“ geht auch in der kommenden Woche noch weiter. Bis Mittwoch gibt es die Möglichkeit, sich bei teilnehmenden Ärzten und Apotheken auf das Virus testen zu lassen.

LH Kompatscher erfreut

Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) zeigte sich über den Zuspruch erfreut: „Unsere optimistischen Erwartungen wurden übertroffen“, sagte er bei einer Pressekonferenz. Nun könne man wieder die Kontrolle über das Infektionsgeschehen erlangen, denn Südtirol sei „mit dem normalen Contact-Tracing nicht mehr hinterhergekommen“.

Tatsächlich habe man aber vermutet, dass die Zahl der positiv Getesteten höher sei. Jene, die man nun „herausgefischt“ habe, seien in den allermeisten Fällen asymptomatisch gewesen. Diese wären ohne die Testaktion unentdeckt geblieben. Kompatscher räumte allerdings ein, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung nicht erreicht werden konnte und warnte: „Wir werden weiterhin Infizierte haben.“ Er appellierte einmal mehr an die Bevölkerung, sich an die auch in Südtirol sehr strengen Coronavirus-Maßnahmen zu halten, zumal sich die Südtiroler nun „gemeinsam so große Mühe“ gegeben hätten.