G-20-Staaten wollen bei CoV und Klima kooperieren

Die G-20-Staaten haben gestern eine engere Zusammenarbeit bei der Coronavirus-Pandemie-Bekämpfung und beim Klimaschutz verabredet. Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer bekannten sich auch zu gemeinsamen Anstrengungen, um den Wirtschaftseinbruch zu überwinden. Zudem billigten sie die Vereinbarung der G-20-Finanzminister für eine Umschuldungsinitiative für die ärmsten Staaten der Welt.

CoV als dominierendes Thema

Das alles dominierende Thema auf dem Gipfel war die Coronavirus-Pandemie, die immer mehr Menschenleben weltweit fordert. „Die Pandemie und der Einfluss auf die Totenzahlen, das alltägliche Leben und die Wirtschaft ist ein unvergleichbarer Schock, der die Verletzbarkeit in unserer Vorsorge und Antwort auf eine Krise gezeigt und eine gemeinsame Antwort gefordert hat“, heißt es in der Abschlusserklärung. Vereinbart wurde etwa, dass auch ärmere Staaten gerechten Zugang zu Impfstoffen bekommen sollten.

„Die Erklärung atmet den Geist der multilateralen Zusammenarbeit“, sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nach dem Gipfel. Die G-20 hatten unter der saudi-arabischen Präsidentschaft seit gestern beraten. Der Gipfel fand virtuell per Video statt, weshalb es keine üblichen bi- und trilateralen Verhandlungen über internationale Krisenherde am Rande gab.

Sonderrolle der USA

Eine Sonderrolle nahm auf dem G-20-Gipfel erneut US-Präsident Donald Trump ein, der eine Zusammenarbeit im Pariser Klimaschutzabkommen verweigerte. Allerdings blockierten die USA diesmal nicht die Zustimmung zu der Abschlusserklärung, in der sowohl das Pariser Abkommen als auch die nötige Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont wird, die die USA unter Trump verlassen haben.

Mit Spannung war der Auftritt von Trump erwartet worden, da die meisten G-20-Partner bereits Joe Biden zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert hatten, Trump seine Niederlage aber bisher nicht akzeptiert hat. „Ein Teilnehmer hat die Gelegenheit wahrgenommen, die eigene Großartigkeit zu schildern“, beschrieb der deutsche Finanzminister Olaf Scholz nach dem Gipfel in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Merkel den Auftritt von Trump.

Merkel bestätigte Meinungsverschiedenheiten mit dem US-Präsidenten beim Thema Klima und kündigte an, mit Biden eine enge Zusammenarbeit anzustreben. Die Europäer bereiteten eine gemeinsame Haltung für die Zeit nach dem 20. Jänner vor, wenn in den USA die Amtsübergabe im Weißen Haus anstehe, sagte Merkel.