300 Personen bei illegaler Rave-Party in Paris

Unter dem Motto „I want to break free“ haben rund 300 junge Pariser und Pariserinnen am Wochenende eine illegale Rave-Party mitten im Lockdown gefeiert. Die Veranstalter sprachen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einem Akt des „Widerstands“ gegen die strengen Coronavirus-Auflagen in Frankreich.

Dort sind alle Diskotheken geschlossen und private Feiern untersagt, die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Die Party fand in einem stillgelegten Eisenbahntunnel statt. Die Gäste wurden per E-Mail eingeladen, die Tickets zum Preis von 15 Euro waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft.

Die Gäste sollten einzeln oder in sehr kleinen Gruppen an den Ort im 13. Verwaltungsbezirk im Osten von Paris kommen, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Die Partygäste mussten sich im Licht ihrer Handys den Weg durch den dunklen Eisenbahntunnel bis zu einer Halle mit Betondecke bahnen, von wo die Musik nicht nach außen drang. Kaum jemand trug eine Maske, Abstandsregeln wurden nicht eingehalten. Mit fast 49.000 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.

Berliner Polizei löst Technoparty auf

In Berlin kam es zu einem ähnlichen Vorfall: Eine Technoparty mit mehr als 130 Gästen wurde von der Berliner Polizei am Wochenende aufgelöst. Die Beamten und Beamtinnen wurden gestern Früh zu einem Club im Stadtteil Lichtenberg gerufen, in dem laute Musik lief, wie ein Polizeisprecher heute sagte.

In der Diskothek trafen die Einsatzkräfte über 130 Menschen an. „Die Einhaltung der Abstände sowie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung waren in Gänze nicht feststellbar“, schrieb die Polizei auf Twitter.

Gegen die Anwesenden und den Veranstalter wurden Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Hygieneschutzverordnung erstattet. Im Anschluss an die Räumung der Diskothek wurden außerdem Drogen gefunden. Diesbezüglich sei eine weitere Anzeige erstattet worden, die Drogen hätten allerdings keinem der Anwesenden zugeordnet werden können.