Saudi-Arabien: Aramcos Ölversorgung von Angriff nicht betroffen

Der Angriff auf eine Anlage des saudi-arabischen Ölgiganten Aramco im Küstenort Dschidda hat dessen Versorgung nach offiziellen Angaben nicht beeinträchtigt. Das Geschoß, das die Huthi-Rebellen im Jemen nach eigenen Angaben abgefeuert hatten, habe eine Explosion und einen Brand in einem Tank ausgelöst, teilte das Energieministerium in Saudi-Arabien heute mit.

Die Ölversorgung des Staatskonzerns an Kunden sei aber nicht betroffen gewesen, hieß es in einem Bericht der staatlichen Agentur SPA. Der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtenkanal al-Arabija berichtete, die Schäden seien gering gewesen. Der Sender zeigte Aufnahmen schwarzer Spuren und einige Schäden am Oberrand eines Tanks. Feuerwehrleute hatten den Brand nach dem Angriff gestern Früh gelöscht, Opfer gab es nach offiziellen Angaben aus Riad nicht.

Saudi-Arabien sprach von einem „feigen Terrorakt“, der die weltweite Energieversorgung und die Weltwirtschaft gefährde. Die Huthi-Rebellen seien „eindeutig“ als Verantwortliche bestimmt worden, sagte der Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen, Turki al-Malki.

Das Königreich bombardiert in dem Bürgerkriegsland Stellungen der Huthis, die es als Verbündete seines Erzrivalen Iran betrachtet. Es gebe bei dieser und vergangenen Angriffen im Land „stichhaltige Beweise“ für eine direkte Mitwirkung Teherans.

Guterres besorgt

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich nach Worten seines Sprechers besorgt. Angriffe auf zivile Einrichtungen und zivile Infrastruktur seien ein Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht. Auch Großbritanniens Außenminister Dominic Raab verurteilte die Attacke.

„Dieser Angriff auf zivile Infrastruktur widerspricht Behauptungen der Huthi, den Konflikt beenden zu wollen“, schrieb Raab auf Twitter. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Ghait, sprach in einer Mitteilung ebenfalls von einem „Terrorakt“.

Schon im September 2019 hatten mehrere Explosionen die Anlagen von Saudi Aramco beschädigt. Seinerzeit hatten mehrere Raketen und Drohnen zwei der wichtigsten Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens getroffen. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zu diesen Angriffen. Saudi-Arabien und die USA machten den Iran verantwortlich, Teheran wies das zurück. Die Angriffe ließen die Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran wachsen.