Frauen, Herkunft, Sexualität: Filmfirma Ufa will mehr Diversität

Die Ufa will in ihren Film- und Fernsehproduktionen die deutsche Bevölkerung realistischer abbilden, etwa was den Anteil an Frauen, Homosexuellen und People of Color angeht. Dafür gibt sich das Filmunternehmen eine Selbstverpflichtung im Bereich Diversität, wie „Süddeutsche Zeitung“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihren aktuellen Ausgaben berichten.

„Die Ufa strebt an, die Gruppen Gender, People of Color, LGBTIQ* und Menschen mit Beeinträchtigungen so abzubilden, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht“, teilte eine Ufa-Sprecherin mit. Mit „People of Color“ sind Menschen gemeint, die Rassismuserfahrungen machen oder machen könnten, weil sie nicht als weiß oder westlich wahrgenommen werden.

„Im Gender-Bereich streben wir 50 Prozent an, bei Menschen mit Migrationshintergrund 25 Prozent, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht“, sagte Geschäftsführer Joachim Kosack der „Süddeutschen Zeitung“. Die Quoten gelten jeweils für das gesamte Programm eines Jahres – nicht für jedes einzelne Format. Die Hauptrollen in Daily Soaps seien bereits jetzt fast zur Hälfte an Frauen vergeben – schwieriger sei eine Ausgeglichenheit bei Historiendramen über Wehrmachtssoldaten, so Kosack.

Bis 2024 sollen die Ziele erreicht werden. Die Quoten beziehen sich aber nur auf die Menschen vor der Kamera – bei Festangestellten hinter der Kamera sei man an das Gleichbehandlungsgesetz gebunden und dürfe keine Gruppe bevorzugen. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben auch hier auf mehr Diversität setzen. „Mehr Diversität hinter der Kamera ist eine Voraussetzung für mehr Diversität vor der Kamera“, so die Sprecherin.