Bürochat-Anbieter Slack vor möglicher Übernahme

Der SAP-Konkurrent Salesforce will sich Insidern zufolge den Bürochat-Anbieter Slack einverleiben. Es würden entsprechende Gespräche geführt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Berichten über die Verhandlungen stieg die Slack-Aktie gestern um 24 Prozent, womit die Firma auf dem Markt rund 21 Mrd. Dollar (17,7 Mrd. Euro) wert war. Das Papier lag zuletzt deutlich unter dem Rekordhoch von 42 Dollar aus dem vergangenen Jahr.

Das Offert kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Slack im Gegensatz zu vielen anderen Technologiekonzernen Probleme hat, vom Digitalisierungstrend in der Coronavirus-Krise zu profitieren. Vor allem die scharfe Konkurrenz durch die Teams-Software von Microsoft erschwert es dem Unternehmen, neue Geschäftskunden zu gewinnen.

Zudem musste Slack angesichts des Wirtschaftsabschwungs viele Rabatte gewähren, um nicht komplett durch Teams ersetzt zu werden, das häufig im Office-Bürosoftware-Paket enthalten ist.

Keine Details zu möglichem Kaufpreis

Den Insidern zufolge betrachtet der Cloud-Pionier Salesforce, die mögliche Übernahme als logische Erweiterung seines Portfolios. Bisher ist unklar, welchen Preis Salesforce für Slack auf den Tisch legen würde. Einer mit der Angelegenheit vertrauten Person zufolge will Salesforce lieber in bar als in Aktien bezahlen.

Sollten die Verhandlungen erfolgreich sein, könne ein Deal noch vor der Veröffentlichung der Slack-Quartalszahlen am 9. Dezember bekanntgegeben werden. Salesforce gibt bereits am 1. Dezember Einblick in das abgelaufene Quartal. Weder Slack noch Salesforce waren für eine Stellungnahme erreichbar.