Testabnahme für einen Covid-19-Test
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Neue Details zu Massentests

Wien startet kommende Woche

In Wien werden die CoV-Massentests der Bevölkerung bereits Anfang Dezember starten und bis 13. Dezember über die Bühne gehen. Das sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag. Österreichweit sind die Planungen für die Großaktion auf völlig unterschiedlichen Planungsstufen, wie eine Zwischenbilanz des mit organisierenden Bundesheeres zeigt.

Ursprünglich war es geplant, dass am 5./6. Dezember alle 200.000 Lehrer und Kindergartenpädagogen und am 7./8. Dezember alle 40.000 Polizisten getestet werden. Massentests für die Bevölkerung waren eigentlich erst für das Wochenende vor Weihnachten (19./20. Dezember) geplant.

Organisation und Planung sollte federführend vom Bundesheer bewerkstelligt werden. Am Mittwoch preschten jedoch mehrere Bundesländer vor und kündigten an, früher zu testen und sich das Ganze zum Teil selber zu organisieren. Auch die Polizei verzichtet auf die Unterstützung des Heeres und organisiert ihre Tests mit Hilfe des Roten Kreuzes selbst: Details dazu soll es am Freitag geben.

1,2 Millionen sollen in Wien getestet werden

Die Stadt Wien kündigte nun an, dass sie die Massentests der Bevölkerung bereits Anfang Dezember starten und bis 13. Dezember über die Bühne bringen wird. Man rechnet mit einer Teilnahme von maximal 1,2 Millionen Menschen.

Die Abwicklung wird in Kooperation mit dem Bundesheer an drei großen Standorten erfolgen: In der Wiener Stadthalle, in der Marxhalle im Bezirk Landstraße sowie in der Messehalle beim Prater werden insgesamt 300 Testlinien nach dem Walk-in-Prinzip errichtet. An allen drei Standorten sollen pro Tag bis zu 150.000 Personen getestet werden – mehr dazu in wien.ORF.at.

Hacker sieht Bund am Zug

Nach Angaben des Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ) habe Wien seine Massentests nach einer entsprechenden Ankündigung der Bundesregierung geplant. Jetzt sei der Bund an der Reihe, diese Ankündigung mit Hilfe des Bundesheeres auch umzusetzen. Darauf angesprochen, warum Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) verwundert auf diese Ankündigung reagierte, sagte Hacker im „Wien heute“-Interview: „Fix ist, ich habe mit ihr gestern (Mittwoch, Anm.) gut eine Viertelstunde telefoniert“ – mehr dazu in wien.ORF.at.

Man begrüße den Willen Wiens, kenne aber noch keine Details zu den Plänen, sondern nur die in Medien kolportierten Eckdaten, teilte Tanner zuvor in einer Stellungnahme gegenüber der APA mit. Das Konzept des Bundesheeres und des Gesundheitsministeriums hätte ein anderes Modell vorgesehen, man respektiere aber die Entscheidung Wiens, in der Durchführung der Tests einen anderen Weg zu gehen.

Zuvor hatten Tanner und Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres am Donnerstag betont, dass die Herausforderungen zu bewältigen seien. „Testen ist prinzipiell sinnvoll. Schließlich können auch symptomlose Menschen ansteckend sein – die Antigen-Schnelltests können hier dazu beitragen, das Umfeld dieser Personen zu schützen“, sagte Szekeres. „Wenn man durch die Massentests infektiöse Menschen identifizieren kann, ist das angesichts der aktuell hohen Fallzahlen eine gute Maßnahme, die wir gerne unterstützen.“ Ein Schlüssel zum Erfolg sei, so Tanner, die Zusammenarbeit der Ministerien, des Bundesheeres, der Länder, der Kommunen und auch der Blaulichtorganisationen. Der Zugang zu den Tests soll auch für Seniorinnen und Senioren ohne Internet bundesweit möglich sein, hieß es seitens der ÖVP. Daher soll eine Anmeldung auch telefonisch möglich sein.

Direkte Nachprüfung mit PCR-Tests

Vorarlberg ist praktisch mit den Planungen fertig: Es sind 80 Teststationen für jeweils 5.000 Menschen, wovon 2.000 bis 3.000 zur Testung erwartet werden, geöffnet von 7.00 bis 17.00 Uhr, geplant. Der Auf- und Abbau erfolgt durch die Feuerwehren. Der Betrieb der Stationen wird vorrangig von zivilen Einsatzorganisationen und Gemeinden übernommen, die Abnahme erfolgt durch zivile Einsatzorganisation und einzelne Rettungssanitäter des Bundesheeres. Die IT liefert das Land selbst. Alle Schnelltestpositiven werden ab 17.00 Uhr zum PCR Test an dieselben Teststationen wie bei den Schnelltests gebeten – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Aufgabe des Bundesheeres sind dabei der Transport der Testkits sowie der Schutzausrüstungen zu den 80 Teststationen sowie der Rücktransport von nicht verbrauchten Kits in das Zentrallager sowie die Einsammlung der PCR-Tests an jedem Testtag von allen 80 Teststationen und der Transport zum Labor.

Derart konkrete Ablaufpläne gibt es in Tirol noch nicht. Diese werden gerade erstellt. Den frühen Termin – Tirol will am 5. und 6. Dezember testen – nannte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) „ideal“. Die Logistik sei eine riesige Herausforderung, man werde sie aber schaffen. Zudem appellierte Platter an die Bevölkerung, an dem Test teilzunehmen. Alle Personen ab dem sechsten Lebensjahr erhalten in Tirol eine schriftliche Einladung per Post – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Grafik zu Coronavirus-Massentests
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Salzburg erhebt Bedarf an Testkits und Personal

In Salzburg sind für die Lehrertestungen derzeit sechs Teststraßen mit 18 Testspuren geplant. Der Testkit-Bedarf für die Massentestungen am 12./13. Dezember wird gerade abgeklärt. Auch der Bedarf des Testpersonals wird derzeit noch erhoben. Offen ist zudem die noch ausständige Hard- und Software für die Testungen. Den Salzburger Auftakt wird jedenfalls die Gemeinde Annaberg-Lungötz (Tennengau) schon Anfang kommender Woche machen – zehn Tage vor allen anderen Salzburger Gemeinden – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Testung in NÖ nicht nur im eigenen Wohnbezirk möglich

Die Erkundung und Festlegung der Teststraßen in Niederösterreich ist zum Großteil abgeschlossen und wird in Abstimmung mit dem Land fixiert. Niederösterreich plant, bei allen Antigen-Test-Positiven am selben Tag einen PCR-Test durchzuführen. Wenn die Onlinebuchung wie geplant funktioniert, dann soll es die Möglichkeit geben, sich auch außerhalb seines Wohnbezirkes testen lassen zu können. Offen ist auch hier noch die Hard- und Software für die Testungen.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern setzt Niederösterreich bei den CoV-Massentests auch auf die Rückverfolgung von Kontaktpersonen. Am Mittwoch wurden bei einem Treffen des Einsatzstabs die Eckpunkte für die Durchführung festgelegt – mehr dazu in noe.ORF.at.

Lehrpersonal in Oberösterreich zuerst

In Oberösterreich gelten die Testungen der Lehrerinnen und Lehrer als Probedurchlauf für die darauffolgenden Massentestungen. Derzeit werden die verfügbaren Teile des Militärkommandos Oberösterreich für die Massentestung der Lehrerinnen und Lehrer beurteilt und in Zusammenarbeit und Absprachen mit der Landesamtsdirektion, Bezirksbehörden und Statutarstädten die Teststationen und Teststraßen geplant. Der Zeitraum für die allgemeinen Tests wurde am Donnerstag ausgedehnt, mehr als 1,4 Millionen Menschen können sich von 11. bis 14. Dezember testen lassen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Kärnten testet am 12. und 13. Dezember

Wie andere Bundesländer hat auch Kärnten den Termin für die Coronavirus-Massentests vorverlegt, nämlich auf das zweite Dezember-Wochenende (12. und 13. Dezember). Bei zu großem Andrang soll es zusätzliche Testtage geben. Bei den Planungen geht man davon aus, dass die Hälfte der Kärntnerinnen und Kärntner am Massentest teilnehmen werden. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) appelliert an alle, sich testen zu lassen – mehr dazu in kaertnen.ORF.at.

Zehn Teststationen im Burgenland

Im Burgenland sind insgesamt 8.000 Lehrkräfte zu testen. Es wird geschätzt, dass ungefähr 90 Prozent an den Testungen und ungefähr 7.100 Personen bei den Tests am 5. und 6. Dezember teilnehmen werden.

Für die Testungen bedarf es zehn Teststationen: In allen sieben Bezirkshauptstädten sowie zusätzlich drei in Eisenstadt, Neusiedl und Oberwart. Bis Ende der Woche sollen die Standorte der Teststationen festgelegt werden – mehr dazu in burgenland.ORF.at.