Breitband floriert in OECD-Ländern, Österreich Nachzügler

Breitbandverbindungen sind das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung und haben in den letzten Jahren in allen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stark zugelegt. Der Trend geht zu immer schnelleren Verbindungen, insbesondere Glasfaser. Gerade da hinkt Österreich aber nach, zeigt der heute veröffentliche OECD-Bericht über die digitale Wirtschaft („OECD Digital Economy Outlook“). Denn hierzulande gibt es relativ wenig Glasfaseranschlüsse und Hochleistungsanschlüsse mit mehr als 100 Mbps.

Österreich hat mit knapp 30 Breitbandanschlüssen pro 100 Einwohner im OECD-Vergleich eine leicht unterdurchschnittliche Anbindung. Aber während OECD-weit gut ein Viertel aller Breitbandanschlüsse auf Glasfaser entfallen, sind es in Österreich nur ein paar Prozent. Die OECD lässt allerdings nur die direkte Anbindung von Nutzern gelten, nicht die Versorgung von Verteilungsknoten im Umfeld, die in Österreich forciert wird.

Geringer Anteil von 100-Megabit-Anschlüssen

Wenig schmeichelhaft ist auch der Vergleich der besonders schnellen Internetverbindungen (mit über 100 Megabit Daten, die pro Sekunde heruntergeladen werden können – Mbps). Während in Österreich nur etwa zehn Prozent der Breitbandanschlüsse so eine Verbindung haben, sind es im OECD-Schnitt 37 Prozent, in Ländern wie Schweden, Spanien und Portugal 70 Prozent.

Auch bei mobilem Breitband liegt Österreich mit 90 Anschlüssen pro 100 Einwohner im unteren Mittelfeld. Die Spitzenländer Japan, Finnland und Estland kommen auf mehr als 150. Hier wirkt sich aus, dass zunehmend auch Maschinen mobil mit dem Internet verbunden sind. Dafür steht Österreich bei der Datennutzung pro Anschluss mit monatlich 16 Gigabyte an zweiter Stelle hinter Finnland.

OECD-weit hat sich der mobile Datenverbrauch zwischen 2014 und 2018 auf 4,6 Gigabyte vervierfacht, während die Preise für größere mobile Datenpakete um etwa 60 Prozent billiger geworden sind.

Sehr teure Gigabit-Anschlüsse

Während derzeit noch der Anteil der Anschlüsse mit einer Rate von 100 Megabit pro Sekunde im Fokus steht, geht der Trend bereits zu den Gigabit-Netzen. Hier allerdings fällt Österreich vor allem durch die überdurchschnittlich hohen Preise auf. Alle Zahlen der heute veröffentlichten dritten Ausgabe des „OECD Digital Economy Outlook“ beziehen sich auf die Zeit vor der Pandemie.