Polizeigewalt: Macron verurteilt „inakzeptable Aggression“

Nach der Empörung über einen neuen Fall von Polizeigewalt gegen einen Schwarzen in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron von einer „inakzeptablen Aggression“ gesprochen und seine Regierung aufgefordert, Vorschläge für eine „effektivere“ Bekämpfung von Diskriminierung vorzulegen.

Die Aufnahmen von Polizisten, die einen schwarzen Musikproduzenten in seinem Pariser Studio zusammengeschlagen und beschimpft hatten, seien „beschämend“, kritisierte Macron in einer Erklärung gestern. „Frankreich darf niemals zulassen, dass Hass oder Rassismus gedeihen“, sagte Macron. Er forderte eine „vorbildliche Polizei“.

Empörung in Frankreich

Zuvor hatte Macron sich bereits „schockiert“ über Videoaufnahmen des Angriffs gezeigt. Seinen Innenminister Gerald Daramanin forderte er auf, klare Sanktionen gegen die an der Gewalt beteiligten Polizisten zu verhängen.

Der Musikproduzent war vor rund einer Woche von Polizisten geschlagen, getreten und rassistisch beleidigt worden. Vier Beamte wurden daraufhin suspendiert und in Gewahrsam genommen; sie müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Gegenüber den Ermittlern hatten die Polizisten angegeben, der Produzent habe auf der Straße keine Schutzmaske getragen und sich ihnen widersetzt.

Der Fall hatte in ganz Frankreich für Entsetzen gesorgt. Unter anderen der französische Fußballstar und Weltmeister Kylian Mbappe wandte sich gegen Rassismus und bezeichnete die Bilder von der Tat als „unerträglich“.