AHS-Direktoren erleichtert über neue Maturavorgaben

Erleichtert haben die AHS-Direktoren auf die Pläne von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann für den Maturajahrgang 2021 reagiert. Angesichts von Gerüchten über die Streichung der mündlichen Matura hatte Sprecherin Isabella Zins zuletzt vor einer „Notamputation“ der Reifeprüfung gewarnt. Die nunmehrigen Erleichterungen wie spätere Klausuren, Option auf Kürzung von Themenbereichen und freiwillige Präsentation der Vorwissenschaftlichen Arbeit bzw. Diplomarbeit seien akzeptabel.

„In diesem Modell sehe ich keinen Qualitäts- oder Niveauverlust“, sagte Zins gegenüber der APA. Gewisse Erleichterungen wie etwa eine Verlängerung der Prüfungszeit bei der schriftlichen Matura oder der mögliche Verzicht auf Themenfelder, falls diese aufgrund der coronavirusbedingten Einschränkungen nicht im Unterricht durchgenommen werden konnten, seien angesichts der erschwerten Bedingungen nur fair.

Zins ortet fast normales Lerntempo

Immerhin seien die Oberstufen zusätzlich zum Lockdown im Frühjahr schon seit 3. November erneut im Distance-Learning, und diesem seien bei der Vermittlung von neuem Stoff gewisse Grenzen gesetzt. Gleichzeitig betonte sie, dass sich hier vieles verbessert habe. Derzeit sei das Lerntempo an den Oberstufen ihrer Wahrnehmung nach fast normal.

Zins geht davon aus, dass auch ohne eine Verpflichtung viele Maturanten und Maturantinnen ihre Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) präsentieren werden. Immerhin sei das auch eine Möglichkeit, seine Note zu verbessern. Besonders wichtig sei ihr allerdings gewesen, dass die mündliche Prüfung nicht ausgesetzt wird.

In einem selbst gewählten Fachbereich zu zeigen, was man kann, gehöre untrennbar zur Matura dazu, „auch als Vorbereitung aufs weitere Leben“. Dazu komme, dass bei der mündlichen Matura ohnehin nur wenige Menschen aufeinandertreffen. Bis Juni würden die Infektionszahlen ein solches Format also hoffentlich schon wieder erlauben. Sollte dem nicht so sein, hat Bildungsminister Faßmann sich freilich noch die Option auf Streichung offengehalten.

Jahresnote fließt in die Maturanote ein

Neben dem späteren Prüfungstermin, der wie schon beim Maturajahrgang 2020 längeren Prüfungszeit bei den Klausuren, der nur freiwilligen VWA-Präsentation und der Option auf Stoffstreichung um höchstens ein Drittel bei der mündlichen Matura gelten 2021 auch jene Neuregelungen, die schon zu Beginn des Schuljahres festgelegt wurden: So wird – wie beim ersten Coronavirus-Maturajahrgang – die Jahresnote zur Hälfte in die Maturanote einfließen (sowohl schriftlich als auch mündlich). Außerdem werden in Mathematik an den AHS die (schwierigeren) textlastigen Aufgaben weniger stark gewichtet, bei manchen Aufgaben gibt es auch eine „Best-of“-Wertung.

Zur bessere Vorbereitung gibt es außerdem für die Maturaklassen bereits nach Weihnachten zusätzlichen Förderunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden. Zwischen dem Ende des Schuljahrs für Maturanten am 2. Mai und dem Maturastart am 20. Mai steht außerdem ein zweiwöchiger Ergänzungsunterricht in den Maturafächern auf dem Stundenplan.