Rouhani: USA und Israel hinter Anschlag auf Atomphysiker

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat den USA und Israel vorgeworfen, hinter der Ermordung des Kernphysikers Mohsen Fachrisadeh zu stehen. „Erneut sorgten der Imperialismus und sein zionistischer Söldner für ein Blutvergießen und den Tod eines iranischen Wissenschaftlers“, sagte Rouhani heute im Staatsfernsehen. Der „Terroranschlag“ zeige nur die Angst der Feinde Teherans vor dem technologischen Fortschritt der Islamischen Republik. Der Mord werde das Land jedoch nicht davon abhalten, den Weg Fachrisadehs noch konsequenter fortzusetzen, sagte der Präsident.

Fachrisadeh war gestern in Absard, einem östlichen Vorort der Hauptstadt Teheran, in seinem Auto angeschossen und so schwer verletzt worden, dass er kurz darauf in einem Krankenhaus starb. Das Verteidigungsministerium in Teheran sprach von einem „Märtyrertod“. Der Kernphysiker war Mitglied der Revolutionsgarden und Experte für die Herstellung von Raketen. Zuletzt leitete er die Forschungsabteilung im Verteidigungsministerium.

Die „New York Times“ berichtete, ein US-Vertreter und zwei Geheimdienstmitarbeiter hätten erklärt, dass Israel hinter dem Attentat stehe. Es sei unklar, ob die US-Regierung vorher informiert gewesen sei, doch beide Staaten seien engste Verbündete. In US-Medien gab es Berichte, wonach ein US-Marineverband in den Persischen Golf verlegt worden sei, was mit dem Truppenteilabzug aus Afghanistan begründet wurde.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres mahnte nach dem Anschlag zur Mäßigung. „Wir fordern Zurückhaltung und sehen es als notwendig an, dass Maßnahmen vermieden werden, die zu einer Eskalation der Spannungen in der Region führen könnten“, sagte ein UNO-Sprecher.

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