Paris: Zusammenstöße bei Protesten gegen Polizeigewalt

In Frankreich ist es heute bei Protesten gegen Polizeigewalt zu Ausschreitungen gekommen. In Paris errichteten einige Gruppen von Demonstranten Barrikaden und bewarfen die Polizei mit Steinen und Feuerwerkskörpern. Zwei Autos, ein Motorrad und Baumaterialien gingen in Flammen auf. Die Polizei setzte Blendgranaten und Tränengas ein. Überwiegend blieben die Proteste in der Hauptstadt aber ruhig.

Auch in Lille, Rennes, Straßburg und anderen Städten gingen Tausende auf die Straße. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Innenministerium berichtete, demonstrierten landesweit insgesamt 133.000 Menschen. Allein in Paris waren es demnach 46.000. Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin zufolge wurden insgesamt 37 Polizisten und Gendarmen bei den Protesten verletzt. Auf Twitter verurteilte er die Gewalt als inakzeptabel. Die Pariser Polizei teilte mit, dass 46 Personen festgenommen und 23 Polizisten verletzt wurden.

Auslöser war ein in dieser Woche veröffentlichtes Video, auf dem zu sehen ist, wie ein schwarzer Mann von drei Polizisten am 21. November minutenlang zusammengeschlagen wurde. Der Vorfall rückte auch einen Gesetzesentwurf in den Vordergrund, demzufolge es verboten werden soll, Bilder von Polizisten in bestimmten Situationen zu verbreiten. Das wird als Eingriff in die Pressefreiheit gewertet. Demonstranten hielten Plakate mit Aufschriften wie „Wer beschützt uns vor der Polizei?“ und „Stoppt Polizeigewalt“.