Mehr als 60 Festnahmen bei Protesten in London

Bei Protesten gegen die Coronavirus-Beschränkungen hat die Polizei in London mehr als 60 Menschen festgenommen. „Wir gehen davon aus, dass diese Zahl noch steigt“, twitterte die Polizei gestern. „Wir fordern die Menschen auf, nach Hause zu gehen.“

Proteste in London
APA/AFP/Tolga Akmen

Im aktuellen Teil-Lockdown sollen die Bürgerinnen und Bürger in England ihr Zuhause nur aus triftigen Gründen wie Arbeit, Einkauf und der Pflege Angehöriger verlassen. Demonstrationen gehören nicht zu den erlaubten Ausnahmen.

Die Protestierenden zogen – zumeist ohne Abstand und Masken – heute durch die Londoner Innenstadt. Auf ihren Plakaten stand etwa „Stop Controlling Us“ (Dt.: „Hört auf, uns zu kontrollieren“) und „No More Lockdowns“ (Dt.: „Keine Lockdowns mehr“). Es kam mehrfach zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Mehr als 1.300 Tests ungültig

Unterdessen wurde bekannt, dass in Großbritannien mehr als 1.300 Menschen fälschlicherweise ein positives Coronavirus-Testergebnis ausgestellt wurde. 1.311 Bürgern und Bürgerinnen aus mehr als 100 Kommunen, die sich zwischen dem 19. und 23. November hätten testen lassen, sei ein positives Ergebnis ausgestellt worden, das jedoch ungültig sei, teilte die Gesundheitsbehörde gestern mit.

Es habe Probleme mit den verwendeten Chemikalien gegeben. Die Betroffenen würden benachrichtigt und sollten sich einem weiteren Test unterziehen.

Es ist nicht die erste Panne des britischen Test- und Nachverfolgungssystems: Im Oktober waren Tausende positive Fälle zunächst nicht in die Statistik eingegangen, da sie nicht korrekt in eine Excel-Tabelle übertragen worden waren.

Mittlerweile zählt Großbritannien mehr als 1,5 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen. Bei mehr als 72.000 Todesfällen ist Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt.