Boko Haram tötet mehr als 40 Landarbeiter

Kämpfer der Islamistengruppe Boko Haram haben gestern im Nordosten Nigerias nach Angaben einer Bürgerwehr mehr als 40 Landarbeiter getötet. Es gebe mindestens 43 Opfer, sagte der Milizenführer Babakura Kolo der Nachrichtenagentur AFP. Sechs Menschen seien bei dem Angriff nahe der Stadt Maiduguri schwer verletzt worden. Acht weitere Arbeiter wurden nach dem Angriff nahe der Stadt Maiduguri womöglich entführt.

Nach Angaben Kolos, dessen Miliz gegen Boko Haram kämpft, wurden die Opfer angegriffen und gefesselt, als sie auf Reisfeldern in dem Dorf Koshobe arbeiteten. Anschließend sei ihnen die Kehle durchgeschnitten worden. „Wir haben 43 Leichen geborgen“, sagte Kolo. Die Attacke sei „ohne Zweifel“ von Kämpfern der Boko-Haram-Miliz verübt worden. Die Islamisten hatten im Oktober bei zwei Angriffen nahe Maiduguri insgesamt 22 Landarbeiter getötet.

Zwei Millionen auf der Flucht

Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaats Borno. Dort fand heute erstmals seit dem Beginn des bewaffneten Aufstands der Islamistengruppe vor mehr als zehn Jahren eine Kommunalwahl statt. Wegen der anhaltenden Gewalt war die Abstimmung immer wieder verschoben worden. Boko Haram und der westafrikanische Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), ISWAP, hatte zuletzt verstärkt Holzarbeiter, Viehhalter und Fischer attackiert, weil diese angeblich als Informanten für die Armee arbeiteten.

ISWAP hatte sich 2016 von der Miliz Boko Haram abgespalten, die bereits seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias kämpft. Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee wurden in den vergangenen Jahren rund 36.000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht.