Abholzung im Amazonas-Gebiet steigt auf Zwölfjahreshoch

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet wurde innerhalb eines Jahres so viel Regenwald vernichtet wie zuletzt vor zwölf Jahren.

Wie aus einer gestern veröffentlichten Auswertung von Satellitenbildern der brasilianischen Weltraumbehörde INPE hervorging, wurden in den zwölf Monaten bis August insgesamt 11.088 Quadratkilometer Regenwald zerstört – das ist eine Fläche, die größer ist als Jamaika, und 9,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als ebenfalls ein Rekordwert verzeichnet wurde.

Luftaufnahme von August 2020 zeigt einen teilweise abgeholzten Wald des brasilianischen Amazonas
APA/AFP/Florian Plaucheur

Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung – er gilt als „grüne Lunge“ der Erde. Unter dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zugenommen.

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen.

Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschließen, und öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.