Puerto Rico: Riesiges Radioteleskop kollabiert

Das einst weltgrößte Radioteleskop in Puerto Rico ist in sich zusammengefallen. Wegen früherer Schäden war bereits geplant gewesen, das Teleskop am Observatorium in Arecibo zu demontieren – gestern stürzte die 900 Tonnen schwere Instrumentenplattform auf die darunter liegende Schüssel hinab, wie die Nationale Wissenschaftsstiftung der USA (NSF) mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen seien die obersten Teile aller drei stützenden Türme abgebrochen.

Neben der Schüssel sei auch das Lernzentrum des Observatoriums durch herabfallende Stahlseile schwer beschädigt worden. Erst am 19. November hatte die NSF mitgeteilt, dass nach Einschätzung von Experten ein katastrophales Versagen der Struktur des Teleskops drohe. Seine Kabel seien möglicherweise nicht mehr in der Lage, die für sie vorgesehenen Lasten zu tragen. Reparaturen seien auf sicherem Wege nicht möglich; daher würden Vorbereitungen getroffen, das Teleskop auseinanderzunehmen.

Das Radioteleskop im US-Außengebiet Puerto Rico war bis 2016, als in China ein noch größeres in Betrieb ging, mit 305 Metern Durchmesser das größte der Welt. Es war auch eine beliebte Touristenattraktion – besonders, nachdem es in dem James-Bond-Film „GoldenEye“ von 1995 als Kulisse diente.