Leeres Podium im Bundeskanzleramt
ORF.at/Roland Winkler
Pressekonferenz

Warten auf Details zu neuen Maßnahmen

Zwei Wochen nach Beginn des harten Lockdowns wird die türkis-grüne Bundesregierung am Mittwoch die ersten Lockerungsschritte, aber auch die ab kommender Woche geltenden neuen Maßnahmen bekanntgeben. Angesichts der noch immer zu hohen Infektionszahlen ist nur mit sehr kleinen Öffnungsschritten zu rechnen – einiges ist im Vorfeld bereits an Medien durchgesickert, viele Details sind jedoch noch offen.

Als Erstes würden Schulen und der Handel öffnen, kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bereits vor einer Woche an. In welcher Form der Präsenzunterricht wieder aufgenommen wird, ist im Detail noch nicht bekannt. Es wird über Masken im Klassenzimmer, Schichtbetrieb und kleinere Gruppen, teilweise in ausgelagerten Räumen außerhalb der Schulen, spekuliert. Fix ist, dass am Wochenende alle 200.000 Lehrer und Kindergartenpädagogen zum CoV-Schnelltest aufgerufen sind.

Auch der Handel soll mit 7. Dezember aufsperren dürfen, allerdings mit Personenzahlbeschränkungen in den Geschäften. Hier bieten sich kaum Alternativen zum Aufsperren, sonst würde dem heimischen Handel ein sehr großer Teil des Weihnachtsgeschäfts entgehen.

TV-Hinweis

ORF2 überträgt die Pressekonferenz der Regierung im Rahmen einer ZIB Spezial ab 12.55 Uhr live in ORF2 un im Livestream in tvthek.ORF.at. Über Details informieren die zuständigen Fachminister in einer Pressekonferenz ab 14.25 Uhr, ebenfalls zu sehen in ORF2 und im Livestream in tvthek.ORF.at.

Gastro und Kultur sollen geschlossen bleiben

Gastronomie und Kulturbetrieben dürften dagegen geschlossen bleiben. Lieferung und Abholung von Essen sollen erlaubt bleiben. Wie die „Krone“ am Mittwoch berichtete, soll es aber ein Ausschankverbot für Alkohol geben, das den gesamten Take-away-Bereich betrifft, also sämtliche Restaurants, Lokale – und eben auch die in der Weihnachtszeit beliebten Punschstände.

Selbiges dürfte für den Amateursportbereich gelten, wo etwa Fitnessstudios und Schwimmbäder geschlossen bleiben. In Geduld üben müssen sich wohl Friseure, Kosmetikstudios und Massageinstitute – körpernahe Dienstleistungen bleiben aller Voraussicht nach auch nach Ende des Lockdowns geschlossen.

Auch Sporteinrichtungen werden warten müssen. In absehbarer Zeit soll aber wieder mehr Sport möglich sein, insbesondere, wenn dieser unter freiem Himmel und als Einzelsport stattfindet, kündigte Kurz zuletzt an. Damit dürfte das Skifahren, um das zurzeit hart gerungen wird, gemeint sein. Ein möglicher Kompromiss wäre hier eine Öffnung der Skipisten nur für Tagesgäste. In Tirol hofft man, dass Sportarten wie Langlaufen, Skitouren, Rodeln und Eislaufen erlaubt werden – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Keine Familienbesuche im Ausland über Weihnachten

Urlaubsreisen, auch ins benachbarte Ausland, sind in den Weihnachtsferien wegen der dort geltenden Maßnahmen ohnehin kaum möglich. Um auch Reisen zu Verwandtenbesuchen und dadurch möglicherweise entstehende Cluster zu erschweren, plant die Regierung dem Vernehmen nach strenge Einreisebeschränkungen für die Weihnachtsfeiertage. All jene Einreisenden, die aus Staaten mit einer 7-Tage-Inzidenz von mehr als 100 pro 100.000 Einwohner nach Österreich kommen, müssen zehn Tage in Quarantäne. Betroffen wären alle Nachbarstaaten. Die Maßnahme soll vor Weihnachten in Kraft treten und mindestens bis zum 10. Jänner gelten.

Aus der Quarantäne sollen sich Betroffene nach frühestens fünf Tagen freitesten können. Wann die Maßnahme genau in Kraft tritt, ist noch unklar. Laut „Kronen Zeitung“ soll es zu scharfen Einreisekontrollen an den Grenzen und auf Flughäfen kommen. Die Maßnahme zielt besonders auf Heimaturlauber, die von Österreich aus in die derzeitigen Risikogebiete auf dem Balkan oder in die Türkei reisen. Die lange Dauer der Maßnahme wird mit dem orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Jänner begründet. Die Maßnahme soll zur Verhinderung einer dritten Infektionswelle bzw. des Zusammenbruchs des Gesundheitssystems dienen.

Auch soll die Quarantänezeit für Urlaubsrückkehrer aus CoV-Gebieten am Arbeitsplatz nicht als Entschuldigungsgrund gelten, berichtete der „Kurier“. Die Zeitung verwies in diesem Zusammenhang auf Daten des Innenministeriums, wonach die Türkei am 30. November mehr als 31.000 Neuinfektionen zu verzeichnen gehabt habe und Serbien mehr als 6.000; die 7-Tage-Inzidenz sei in Serbien zuletzt bei 711 gelegen.