Schläpfers Staatsopernpremiere als TV-Event

Zu seinem Einstand als Direktor des Wiener Staatsballetts im Haus am Ring hat Martin Schläpfer eine Uraufführung für die gesamte Compagnie angesetzt. Ein Risiko, das der Choreograf schon vor Amtsantritt geplant hat. Am Freitag findet die Premiere von „Mahler, live“ als Fernsehübertragung statt.

Der Abend umfasst zwei Stücke, zunächst „Live“, ein Stück von Hans van Manens, das als Klassiker gilt. In einem Pressegespräch zeigte sich Schläpfer sehr erfreut über diese Aufführung. „Live“ sei ein Stück, das van Manen „selten bis gar nicht“ außerhalb seiner eigenen Compagnie, des Het Nationale Ballet in Amsterdam, aufführen lasse.

Uraufführung nach Mahlers Symphonie Nr. 4

Den zweiten Teil des Abends bildet die Uraufführung von Schläpfers „4“, seiner Choreografie zu Gustav Mahlers 4. Symphonie. Während „Live“ ein sehr reduziertes Stück ist, war es Schläpfer wichtig, in seinem Werk die gesamte Compagnie einzubinden.

Szene aus Schläpfers 4 des Wiener Staatsopernbaletts
Wiener Staatsballett/Ashley Taylor

„Ich habe mich entschieden, sofort für das gesamte Ensemble zu kreieren – auch die Tänzerinnen und Tänzer der Volksoper –, um sie alle kennenzulernen und um in der Realität miteinander umzugehen.“ Den Einstieg als neuer künstlerischer Leiter in ein Ensemble habe die gemeinsame Arbeit stark beschleunigt.

Arbeitsprozess in Pandemiezeiten

Eine Reihe positiver Cov-Fälle prägte die Probenzeit, die schließlich zehn Tage lang komplett pausieren musste. Das Ziel, sämtliche Tänzer von Volks- und Staatsoper zu vereinen, erwies sich in Pandemiezeiten als logistischer Drahtseilakt.

Die Premiere am Freitag findet in der leeren Staatsoper statt, wird allerdings um 20.30 Uhr im Rahmen der „Opera Season“ auf Arte concert livezeitversetzt gestreamt. Am Dienstag folgt um 9.05 Uhr eine Ausstrahlung der Uraufführung von Schläpfers „4“ in der ORF2-Sendung „Matinee“.