Trier-Amokfahrt: Motiv weiter offen

Drei Tage nach der Amokfahrt von Trier in Deutschland mit fünf Toten und zahlreichen Verletzten ist das Motiv des festgenommenen Fahrers weiter unklar. Der 51-Jährige habe in seinen Vernehmungen „widersprüchliche und teilweise nicht nachvollziehbare“ Angaben gemacht, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) heute in einer Sondersitzung des Landtagsinnenausschusses in Mainz. Der Mann sei ein Einzeltäter. Es sei auszuschließen, dass er Mittäter oder Unterstützer hatte.

Kerzen, Blumen und Teddybären auf der Marktsäule in Trier (Deutschland)
APA/AFP/Jean-Christophe Verhaegen

Laut einer Berechnung sei er mit 81 km/h durch die Fußgängerzone gefahren, sagte der Trierer Polizeivizepräsident Franz-Dieter Ankner. Er sei im Zickzack gefahren, um möglichst viele Menschen zu erfassen. Anschließend habe er nahe der Porta Nigra aus noch nicht geklärtem Grund angehalten. Dort sei der Mann von Einsatzkräften überwältigt worden. Ermittler hätten im Auto Munition, jedoch keine dafür geeignete Waffe gefunden.

Bei und nach der Festnahme habe der Mann psychische Auffälligkeiten gezeigt, so die Ermittler. Ein Sachverständiger sei mit einem Gutachten zu seiner Schuldfähigkeit beauftragt worden, sagte eine Vertreterin des rheinland-pfälzischen Justizministeriums. Dennoch gebe es noch keine Anhaltspunkte für eine komplette Schuldunfähigkeit. Aus diesem Grund sei er nicht in eine psychiatrische Klinik, sondern in Untersuchungshaft gekommen.