Kilometerlange Felsenmalerei im Regenwald von Kolumbien

In einer schwer zugänglichen Region im Regenwald von Kolumbien ist Medienberichten zufolge eine der wohl größten bekannten Ansammlungen prähistorischer Felsenmalerei entdeckt worden. Britische und kolumbianische Ärchäologen seien im Schutzwaldreservat Serrania de la Lindosa bereits im Vorjahr auf die rund 12.000 Jahre alte Felsenkunst gestoßen – wie unter anderem der „Guardian“ und die BBC dazu berichten.

Die zunächst geheim gehaltene Entdeckung wurde im April in der Fachzeitschrift „Quaternary“ erstmals erwähnt. Nun bringt die Vorberichterstattung über eine demnächst in der Channel-4-Reihe über Dschungelmysterien und verlorene Königreiche des Amazonas ausgestrahlten Dokumentation der erstaunlichen Entdeckung eine weltweit verstärkte Aufmerksamkeit.

Geht es nach Studienleiter Jose Iriarte von der Universität im britischen Exeter, wird es noch Generationen dauern, um das gesamte Ausmaß der Felsenmalerei zu erfassen und aufzuzeichnen. „Wir sprechen von mehreren zehntausend Gemälden“, wie der Experte für die Geschichte des Amazonas und der vorkolumbianischen Zeit dazu laut „Guardian“ sagte.

Über Jahrzehnte unzugängliche Region

Auf der sich über zwölf Kilometer erstreckenden Felsformation seien unter anderem Pferde, Fische, Schildkröten, Eidechsen und Vögel zu sehen, aber auch tanzende und sich an den Händen haltende Menschen. „Faszinierend“ sei nicht nur der Umfang der als „Sixtinischen Kapelle“ des Amazonas bezeichneten Felsenmalereien, sondern auch deren Detailtreue, wie Iriarte der Zeitung zufolge noch sagte.

Die Fundstätte ist von der Stadt San Jose del Guaviare nach einer zweistündigen Autofahrt und einem mühsamen Fußmarsch von rund vier Stunden zu erreichen. Die Entdeckung wurde erst durch das 2016 zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillagruppe FARC geschlossenen Friedensvertrag möglich. Während des rund 50-jährigen Bürgerkriegs war die Regenwaldregion für Außenstehende noch weitgehend unzugänglich.