US-Repräsentantenhaus für Legalisierung von Marihuana

Das US-Repräsentantenhaus hat für die Legalisierung von Marihuana auf Bundesebene gestimmt. 228 Abgeordnete in der von den US-Demokraten dominierten Parlamentskammer sprachen sich gestern dafür aus, Marihuana aus dem Betäubungsmittelgesetz der Vereinigten Staaten zu streichen. 164 Abgeordnete votierten dagegen. Die Gegenstimmen kamen vor allem aus den Reihen der Republikaner. Der Gesetzesentwurf dürfte im Senat scheitern. In dieser Parlamentskammer haben die Republikaner die Mehrheit.

Von der Abstimmung im Repräsentantenhaus geht dennoch Signalwirkung aus. Ein Sprecher des damaligen Kandidaten und inzwischen gewählten Präsidenten Joe Biden hatte im September gesagt, der Demokrat befürworte die Entkriminalisierung von Marihuana und die automatische Löschung von Einträgen im Strafregister wegen Besitzes der Droge. Die gewählte Vizepräsidenten Kamala Harris – die noch bis nächsten Monat dem Senat angehört – unterstützt ebenfalls die Legalisierung. Sie hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf in den Senat eingebracht.

Biden und Harris sollen am 20. Jänner in Washington vereidigt werden. Eine ganze Reihe von US-Bundesstaaten hat Marihuana bereits legalisiert, weitere Bundesstaaten planen die Entkriminalisierung. Als Präsident könnte Biden das Thema auf Bundesebene auch per Verfügung angehen, ohne dass der Kongress ein Gesetz verabschiedet.